JIMMY MARTIN

Don't Cry To Me CD

Der Soundtrack zu einer Doku namens "King of Bluegrass" (in den Staaten auf DVD zu haben) über, der Titel sagt es ja, einen der Könige des Bluegrass, eine verkannte Spielart amerikanischer Traditionsmusik.

Aber mittlerweile haben ja jede Menge Leute, die nicht gerade langjährige Bluegrass-Fans sind, den Soundtrack des Coen-Brüder-Films "O Brother, Where Art Thou?" im Schrank, also kann man sich auch mit jemandem wie Jimmy Martin auseinandersetzen, der in der Bluegrass-Community ebenso viele Feinde wie Freunde hatte.

An diesen Aufnahmen, darunter zehn unveröffentlichte Live-Aufnahmen, merkt man jedenfalls schnell, dass Jimmy Martin einer der ganz Großen dieses Genres ist, auch wenn ihm der Einzug in die Grand Ole Opry bisher verwehrt blieb.

Martin, ein brillanter Entertainer, der bis in die 90er noch Konzerte gegeben hat, spielt seine Bluegrass-Songs teilweise fast mit einer punkigen Energie und Schnelligkeit, wo es wirklich schwer fällt, nicht aufzuspringen und mit einem schrillen "Yee-Haw" der Frau vor einem unter den Rock zu greifen, oder so.

Außerdem kann man an Martins Spielweise deutlich sehen, inwiefern die pure Nachahmung dieses Stils an seine Grenzen stößt, wenn man so was nicht wirklich im Blut hat, wie das ja auch bei den alten Blues-Recken der Fall ist.

Jedenfalls macht diese Platte Lust auf mehr. Vor ein paar Jahren kam mal bei Bear Family verteilt auf fünf CDs Martins Gesamtwerk aus den Jahren 1954 bis 1974 heraus, aber es gibt auch noch ein paar normale Compilations, wem diese Anschaffung zu extrem erscheinen sollte.

(09/10)