PENDIKEL

s/t CD

Eine Autobahn. Daneben steht die Gitarre einsam auf dem Bauernhof. Der Hund bellt. Ein Laster düst vorbei und die Gitarre schaut ihm hinterher. Dann ein Vibraphon, erhellt die Szenerie und die Becken des Schlagzeugs kreisen im Engelsgewand.

die zweite Gitarre dängelt ebenso traurig daher. Psychedelia in Dur. Eine Orgel macht klar, dass PINK FLOYD eine gute Band war. Dann der Durchbruch und der Verzerrer ist auf "on". Es wird geschimpft und gedichtet, gebrüllt und gedacht.

Chorgesang und Melotron. Wall of Sound, Powerchords, NOMEANSNO-Bässe und APHEX TWIN-Gedudel. Deutsche Texte künden von Unzufriedenheit, während die Musik selber in einer hymnischen Verträumtheit, in Wärme und Licht badet.

Die Stimme erinnert durch ihre deutlichen Aussprache und eine gewisse steife Gestik an Nico. Allerdings sind Referenzen hier schwierig zu benennen. Weder der Gedanke an Hamburger Schule noch an neudeutsche Befindlichkeitslyrik will sich breit machen.

Wenn die Gitarrenwände nicht so mächtig wären, dann könnte man von Chanson sprechen, und wenn die Wut und der Punkrock nicht wäre, dann könnte man von Krautrock, oder 70er Hippierock sprechen.

Letztendlich bleibt aber doch dieses eine einfache, etwas dumme, aber sehr wohlmeinende Urteil übrig: ziemlich eigen! Extrem ehrlich! Fühlt euch geliebt, PENDIKEL!