MISSION OF BURMA

The Best Of... CD

Peter Prescott von den reformierten MISSION OF BURMA zeigt sich im Interview hier im Heft alles andere als begeistert von dieser "Best Of"-Zusammenstellung, und in der Tat ist es schon etwas zweifelhaft, von einer Band, die 1981/82 ein Album und eine EP veröffentlichte, mit so einer Zusammenstellung zu beehren.

So besteht diese Compilation dann auch aus je fünf Songs von "Signals, Calls, And Marches", "VS." und der posthumen '85er Livescheibe "The Horrible Truth About Burma", unveröffentlichtes Bonusmaterial findet sich nicht, und angesichts der Tatsache, dass die alten Releases aktuell noch "in print" sind wie auch diverse andere Zusammenstellungen, darf man schon die Sinnfrage stellen.

An der grundsätzlichen Bedeutung dieser Band ändert das freilich nichts, man denke nur an Michael Azzerads Buch "Our Band Could Be Your Life" über den US-Indierock der Achtziger, in dem MISSION OF BURMA eine der portraitierten Bands sind.

Und ich denke, man geht nicht zu weit, wenn man behauptet, dass MISSION OF BURMA zu einer Zeit, da in Boston andere mit wildem Hardcore Geschichte machten, die Grundlage legten für Bands wie DINOSAUR JR., LEMONHEADS oder MOVING TARGETS.

Dabei wiederum sind die beiden bekanntesten Songs - "That's when I reach for my revolver" (grandios gecovert von MOBY) und "Academy fight song" (von Dave Smalley einst als DOWN BY LAW-Albumtitel "Punkrockacademyfightsong" aufgegriffen) - eher untypisch für die aus Clint Conley, Roger Miller, Peter Prescott und Martin Swope bestehende Band.

Verblüffend auch, wie modern die Songs hier klingen - dass seitdem über zwanzig Jahre vergangen sind hört man dem Output manch anderer Band weitaus stärker sind, und vielleicht ist es ja das, was MISSION OF BURMA und ihrer extrem rhythmischen, basslastigen Musik diese zeitlose Qualität verleiht.

Essentielle Band, deren Backcatalog man schon besitzen sollte, wenn auch nicht zwangsläufig in dieser Form. (53:04) (08/10)