REMEMBERING NEVER

Women And Children Die First CD

Nachdem EIGHTEEN VISIONS sich jetzt mehr und mehr den Melodien zuwenden und die andere Hälfte der Band in BLEEDING THROUGH eigentlich ausschließlich dem Metal frönt, könnten REMEMBERING NEVER eben diese durch die Neuorientierung entstandene Lücke füllen.

Der Nachfolger zum Debüt "She Looks So Good In Red", schließt nämlich genau dort an, wo EIGHTEEN VISIONS mit "Vanity" abgebrochen haben: Brutaler Hardcore, tiefergestimmte Gitarren und rapide Tempiwechsel treffen auf Metal-Leads und einen nihilistischen Shouter, wobei es bei den Vocals auch mal melodische Passagen gibt.

Die Riffs sind tonnenschwer, die Texte sind extrem aussichtslos und die Band aus Florida tendiert zu Beginn der Songs generell eher zum Zeitlupenstakkato, um dann das Tempo anzuziehen. Das Design der CD ist ebenfalls recht brutal und erinnert mich etwas an "An Inheritance Of Detriment" von DRAGBODY.

Was man der Band aber bei aller Affinität zur Gewalt zu Gute halten muss, ist, dass die Texte schon aussagekräftig sind, und so wird neben der hochaktuellen Kriegsthematik auch die Religion einer herben Kritik unterzogen.

Mit dem Nihilismus lag ich also wohl richtig. Hoffentlich gibt das mit dem Cover in den Staaten keinen Ärger, glaube nicht, dass man die Kollokation Mord und Flagge dort so gerne hat. Der Band kann man jedenfalls bescheinigen, dass sie aktiv gegensteuert, was die öffentliche Meinung betrifft und nebenbei auch noch höllisch rockt.

(07/10)