MITCHELL FROOM

A Thousand Days

A Thousand Days ist zwar erst sein drittes Solo-Album, aber dafür ist Mitchell Froom seit Mitte der 80er ein begehrter Produzent, u.a. für seine ex-Gattin Suzanne Vega, Paul McCartney, CROWDED HOUSE, Sheryl Crow oder Elvis Costello.

Seinen Einstand gab er 1984 mit "The Key Of Cool", dem bizarren "Soundtrack" für den noch bizarreren Kultporno "Cafe Flesh" - mysteriöse Syntheziser-Musik für eine postnukleare Welt -, wo Alf-Papa Jerry Stahl sowohl als Komponist als auch als Drehbuchautor beteiligt war.

Auch "A Thousand Days" ist nichts, womit man ein Massenpublikum erreichen könnte, denn Froom produziert hier klassisch anmutende minimalistische Klavierklänge, nicht ganz so dramatisch wie es etwa John Cale angeht, sondern eher im Stil einer gepflegten Restaurant-Untermalung, sozusagen Nouvelle Cousine-Muzak.

Wobei das negativer klingt, als es gemeint ist, denn Frooms Herangehensweise ist schon sehr stilvoll und inspiriert, und vor allem sehr atmosphärisch, auch wenn man das Ganze sicher auch als tödlich langweilig empfinden kann.

Allerdings ist Frooms Konzept so offen gehalten, dass "A Thousand Days" seinen Reiz auch erst nach mehrmaligem Hören entfaltet. (07/10)