STROM

Nr. 1 CD

Als "Berlins heißeste Punkrockhoffnung" bezeichnet sich STROM selbst im eigenen Band-Info, das ist ziemlich hoch gegriffen, macht aber schon mal klar, wo sich die Band selbst verortet: zumindest stellenweise außerhalb der kleinen Punk-Szene und eher in Richtung der kommerziellen Schiene zielend.

"Diese Mischung aus Melodie und Punkrock schmiegt sich wohlig in die Ohren und hat einen Hitcharakter, der sich gewaschen hat" - solche Band-Infos klingen stets ein wenig arg übertrieben und großkotzig, sind in der "normalen" Musik-Presse offensichtlich nötig und haben nach meinen Begriffen so viel mit Punkrock zu tun wie Hansi Hinterseer.

Seien wir fair: STROM können spielen und entfesseln sowohl auf Platte als sicher auch live einiges an Energie. Der Sound ist mit einer ordentlichen Prise Rock'n'Roll angereichert und wurde entsprechend fett produziert, die richtigen Posen hat die Band ebenfalls drauf, wenn ich das Foto auf der CD richtig interpretiere.

Ins Vorprogramm der TOTEN HOSEN würden sie gut passen, und ich bin sicher, dass die Band das alles richtig gut macht. Nur wirkt das auf mich zu berechenbar, zu sehr auf den Geschmack des VIVA-Publikums zielend.

Dieses Publikum erfreut sich sicher an pubertären Texten wie "Leck mich am Arsch" und erfreut sich an schnellen Gitarrensoli, zu denen sich gut "moshen" lässt. Sauber, fast perfekt gespielte Punkmusik also für Punkmusik-Fans, die sich in autonomen Zentren fehl am Platz fühlen würden ...

(06/10)