COMETS ON FIRE

Blue Cathedral CD

Mit ihrem dritten Album sind COMETS ON FIRE nun bei Sub Pop gelandet, ansonsten hat sich bei den bekloppten Kaliforniern fast nichts geändert. Auch auf "Blue Cathedral" grooven sich COMETS ON FIRE durch einen Haufen teils ellenlanger Songs, die mit wunderbar vertrackter Rhythmik und mit allerlei Noise, Feedbacks und unglaublich brachialen Rockriffs für ein intensives Hörerlebnis sorgen.

Man stelle sich einfach vor, Jimi Hendrix würde mit einigen ziemlich zugeknallten Garagenpunkern spielen, sich aber mehr um das Keyboard und die Soundeffekte als um die Gitarre kümmern. Neu auf "Blue Cathedral" sind die Momente, in denen auch mal den ruhigen Tönen Platz eingeräumt wird, Momente, in denen die Musiker ganz friedlich und beinahe verklärt vor sich hindudeln.

Dadurch gewinnen die mit tödlicher Sicherheit folgenden Ausbrüche aber noch mehr an beinahe unerträglicher Intensivität. "Blue Cathedral" und die COMETS ON FIRE im Ganzen sind sicher nicht leicht verdaulich und nichts zum entspannten Nebenbeihören, aber mit ein wenig Eingewöhnung und dem nötigen Willen eine extrem mitreißende Sache.

Und auch wenn es auf den ersten oberflächlichen Blick so scheint, als seien COMETS ON FIRE eher eine für in endlose Jamsessions verliebte Hippies konzipierte Band - denen dürften beim Hören von "Blue Cathedral" die letzten, nicht völlig verquarzten Hirnzellen verglühen.

Nicht ganz nachvollziehen, aber witzig finde ich den Kommentar von Julian Cope im Info, der da sagt: "Imagine no blues riffs. Rocks like SCORPIONS with no cliché and no stupid Klaus Meine." (44:22) (09/10)