SUPERPUNK

Einmal SUPERPUNK, bitte! CD/LP

Um direkt auf den Punkt zu kommen, sei es hier gesagt: "Einmal SUPERPUNK, bitte!" ist schon jetzt das Album des Jahres. Den fünf Hamburger Spät-Mods ist mit ihrem inzwischen dritten Longplayer das Meisterstück gelungen.

War der Vorgänger "Wasser marsch!" bereits eine Perle, die kaum überbietbar schien, so haben es SUPERPUNK nach drei Jahren harten Trainingslagers doch geschafft. An der Produktion wurde noch mal ein ganzes Stück weiter gefeilt, so dass man kaum noch von einer Garage-Band sprechen kann.

Stattdessen kommt man den Vorbildern immer näher. Und diese findet man in den 60er Jahren in den Archiven von Motown, Kent und Stax. Doch sind SUPERPUNK deshalb nun eine reine Soul-Band geworden? Nein, sie sind SUPERPUNK geblieben.

Dazu gehört nämlich noch einiges mehr als eine "fistful of soul". Erstmal sind da die wieder hervorragenden Texte, die nicht nur dem kleinen Mann voll und ganz aus der Seele sprechen. Nimm nur mal den Opener "Ich weigere mich, aufzugeben".

Da spricht jemand wahr. Genauso wie bei "Raus aus dieser Stadt", und eigentlich allen anderen Liedern auch. Daneben wird SUPERPUNK natürlich auch noch durch Carstens charmant-unaufdringlichen Zwei-Ton-Gesang geprägt.

Das muss man mögen, oder sonst lieber zum Britney Spears-Konzert gehen. Die CD bietet als Schmankerl neben den dreizehn regulären Liedern noch drei Bonus-Live-Stücke und einen Video-Clip.

Viel Stoff fürs Geld - und trotzdem gewinnt "Einmal SUPERPUNK, bitte!" mehr durch Qualität als durch Quantität. Danke, ihr "Top Old Boys". (50:20) (10/10)