MONGO SANTAMARIA

Mucho Mongo - Best Of Vaya Recordings CD

Wenn das nächste Mal wieder die schrecklich untalentierten Hippies im Park auf ihren Bongos rumhauen, sollte man ihnen vielleicht diese Zusammenstellung von Songs von Mongo Santamaria, dem König an den Bongos und Congas aus Havanna in die Hand drücken, damit zukünftig dieses Geklapper aus Ehrfurcht verstummt.

Denn was Mongo da zusammenzaubert lässt einen oftmals mit offenem Mund zurück, während die Hüfte weiter hüpft und kreist. Santamaria verdiente sich seine ersten Sporen in Havanna, bevor er über Mexico City 1950 in New York landete und einige Jahre später erste große Erfolge feierte.

Seine Musik basiert zwar auf dem Latinsound, vorwiegend afrokubanische und afrobrasilianische Rhythmen, doch bekannt ist er vor allem für seine Fusion mit Jazz, Soul und Funk, was auch wechselseitig geschah.

Santamaria besaß damit eine musikalische Ausstrahlung weit über seinen ursprünglichen Wirkungskreis hinaus, was sich auch bei dieser Zusammenstellung mit Aufnahmen aus den Jahren des Salsabooms (der sich deutlich auch bei Mongo Santamaria niederschlägt) 1973-1980 bemerkbar macht.

Da löst eine Uptempo-Soul-Nummer eine aufregende, musikalische Grenzbereiche erforschende Jazz-Percussion Nummer ab, da steht der am 1. Februar 2004 in Miami verstorbene Musiker mit seinen Percussion Instrumenten einmal ganz im Vordergrund, das andere mal geht er als gleichberechtigter Teil in den meist rein instrumentalen Songs auf.

Meist geschehen diese Wechsel auch innerhalb der Songs, bei "Dr. Gasca" tobt er sich ganze einundeinhalb Minuten alleine aus und lässt einem schon bei der visuellen Ausmalung des Gehörten schwindlig werden, als plötzlich swingende Bläser einsetzen und alles davonspülen.

Doch Santamaria arbeitet sich im Hintergrund als Einheizer wieder nach vorne, hat zusammen mit einem Kontrabass einen unglaublichen Auftritt und greift zum Finale noch einmal das Grundschema auf.

Hot stuff! (79:18) (09/10)