5.6.7.8's

Teenage Mojo Workout CD

Es heißt zurück zur Normalität im Hause 5.6.7.8's, nach all dem Hype, der durch ihren Auftritt in "Kill Bill 1" und den daraufhin einsetzenden Wirbel um das verdammt catchy "Woo hoo". Die Band selbst zeigte sich ja auf ihrer Tour enorm genervt und verbat sich alle Fragen zu "Kill Bill", und das Publikum, das sie durch das Airplay anzogen, war zwar reich an Masse, aber nicht an Klasse.

Aber mit dieser Platte ist alles wieder gut, denn wie es oft in solchen Fällen, so würde es mich auch hier wundern, wenn mehr und andere als die bisherigen Käufer sich für die Scheibe begeistern würden.

Die drei Damen aus Japan sind sich selbst nämlich absolut treug geblieben, spielen nachwievor eine stilsichere Mixtur aus Garagepunk und klassischem Rock'n'Roll, Musik zum Twisten, Jiven und Shouten.

Auch auf ihrem erst dritten Album (ihre Spezialität ist ja eher die Vinylsingle) gibt's unter den zwölf Songs eine gute Ladung Cover-Songs, die wie die Eigenkompositionen im Booklet von der Band liebevoll erläutert werden.

Nachgespielt wird diesmal etwa der Klassiker "Road runner", der Girl-Group-Song "I got a man" (THE TOYS), "Hanky panky" von TOMMY JAMES AND THE SHONDELLS (was für eine Fuzzgitarre!), "Harlem shuffle" (nein, auch die Stones haben das nur gecovert, das Original ist von BOB & EARL - grandios groovende Version hier mit sehr schöner Orgel) oder "Green onion" von BOOKER T AND THE MG'S.

Aber auch die Eigenkompositionen gefallen sehr gut, allen voran der Titelsong "Teenage mojo workout", bei dem sich die Band bekennenderweise von den SONICS beeinflussen ließ. Zwar sind die CRAMPS bis heute unerreicht, aber in Sachen Stilsicherheit und musikalischer Versiertheit sind die 5.6.7.8's, das beweist ihr neues Album, auf jeden Fall zu einer ernst zu nehmenden Größe gereift - wer die Band auf einen gewissen "Novelty"-Faktor reduziert, der liegt absolut daneben.

(33:50) (09/10)