DEROZER

Di Nuovo In Marcia CD

Die mitgelieferte Promotion-Landkarte ist überflüssig. Alles recht übersichtlich hier im musikalischen Rundumwohlfühlpaket "von Punks für Punks". Da ist alles drin, in dieser flotten halben Stunde: Krieg und Frieden, Liebe und Hass.

Hymnen. Mitsingbare Wut im Namen des Rock'n'Roll. Die Gitarren hier klingen im Herbst 2004 mehr nach BAD RELIGION als eben diese vor zehn Jahren. DEROZER, immerhin schon seit 13 Jahren für wackelnde Iros und klimpernde Nietengürtel mitverantwortlich, rennen unverkrampft und -beirrt im Uffta-Uffta-Beat durch das gelobte Land des melodischen Punkrocks.

Das heißt zwar nicht Disneyland, macht aber trotzdem Spaß. Neue Wege gibt es hier allerdings nicht mehr zu betreten. Dafür haben DEROZER die Sense dabei, um alte Trampelpfade wieder freizukämpfen.

Für wenige Feinarbeiten gibt es dann noch die rostig-ruhige Heckenschere. SOCIAL DISTORTION-Riffs blühen am Wegesrand. Zusammen mit den gesammelten SKA-P-Kräutern (Off-Beat vorher gründlich abwaschen!) kommen die mit ins nächste Bier.

Ist gut für die Stimme und hilft immer. Diese Mischung läuft flüssig in die Gehörgänge und bleibt im Körper. Länger als ich dachte. Was bei DEROZER rauskommt: Die vier machen ihre Haufen auf das ungerechte System häufiger auf Italienisch als auf Englisch.

Klingt gut und für mich ungewohnt. Diese Scheibe wäre ein Grund, mich zum VHS-Sprachkurs anzumelden - wenn ich noch einmal 16 sein könnte. (30:40) (07/10)