WILLIAM SHATNER

Has Been CD

Where's Captain Kirk? fragten einst SPIZZ ENERGI, und ich habe die Antwort: Hier ist er! William Shatner hat mit Hilfe von Ben Folds 36 Jahren nach "Transformed Man" sein zweites Album aufgenommen, with a little oder eher sogar sehr viel Hilfe von seinen friends.

Auf seine alten Tage macht man sich aber nicht mehr gerne zum Affen, und ist sein Debüt dann doch eher ein Fall für das Obskuri- und Kuriositätenkabinett, ist "Has Been" doch aus anderem Holz geschnitzt.

Ganz ernst haben sich Folds und Shattner bei den Aufnahmen sicher nicht genommen, dazu ist ersterer ja ein viel zu schräger Vogel, doch hier entstand mit vielerlei Helfern eine wirklich schöne Platte, mit Liedern, die dem (Sprech-)Gesang Shatners auf den Leib geschneidert wurden.

Los geht es mit "Common people", einer eher rockigen Nummer, bei der Joe Jackson stimmlich unterstützt (bei "You'll have time" sitzt er am Piano), bei "Ideal woman" spielt Jon Auer von den POSIES Gitarre, bei "I can't get behind it" singt Henry Rollins(!) mit, und "That's me trying" schrieb Folds zusammen mit Nick Hornby - und Aimee Mann singt.

Ein stranger Haufen, der sich da im Studio versammelt hatte, und auch wenn Shatner selbst keine Musik schrieb, so basieren doch alle Texte auf verschriftlichen Gedanken und Geschichten aus seinem Leben, die er hierfür zu Papier brachte und dann mit dunkler Stimme ins Mikrofon hauchte.

Eine schwer zu beschreibende Platte: mal loungig-lässig, mal indierockig, mal dramatisch soulig, mal trippig-poppig. Folds hat hier ganze Arbeit geleistet, Shatner nicht vorgeführt, sondern ein würdiges Denkmal gesetzt, das völlig auf alberne StarTrek-Referenzen verzichtet.

(07/10) (39:49)