KETTCAR

Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen CD

Es fährt wieder. Nach zweieinhalb sehr erfolgreichen Jahren wird es Zeit für eine weitere Bestandsaufnahme der guten Band mit dem komischen Namen. KETTCAR rollen mit ihrem Album "Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen" weiter auf dem Parcours jenseits des Pathos.

Kleine und große Alltagsweisheiten, die sich in jedem Leben aufdrängen, liegen auf ihrer Strecke. Bei KETTCAR werden Hindernisse zu schöner Popmusik. Trotzdem bleibt die Musik nur das Medium zum Transport von Texten.

Ich höre eine bemerkenswerte Zitat- und Gemäldesammlung bizarrer und surrealer Metaphern. Eines ist klar: KETTCAR sind noch nicht fertig mit dieser Welt. Auch nach ihrem Debüt "Du und wieviel von Deinen Freunden" läuft in unserem Universum immer noch eine ganze Menge schief.

Im Privaten und im großen Ganzen. Nichts erscheint zu nichtig oder wichtig. Thematische und prinzipielle Hierarchien machen um KETTCAR weiterhin einen Bogen. Streicher und verzerrte Gitarren begleiten diesmal Schwiegereltern, Bill Gates und andere Umstände zum Gericht des Marcus Wiebusch.

Sanft besungen und arrogant betrachtet. Diese Musik ist bereit, es mit tausend mitsingenden jungen Erwachsenen aufzunehmen. KETTCARs Texte warten darauf, in Internetforen und Wohngemeinschaften diskutiert und interpretiert zu werden.

Jede einzelne Zeile ist zitattauglich und wird nicht nur in den Herzen und auf Bundeswehrrucksäcken intelligenter Gymnasiasten eine ganz eigene Wirkung entfalten. KETTCAR ist es ernst. Niemand wird geschont, auch sie selbst nicht.

"Von Spatzen und Tauben" ist Kampfansage und Leere, abendfüllend und Tränengas am Frühstückstisch. Reichst du mir mal das Taschentuch? (41:20) (9)