MIDWAYS

Pay More And Get A Good Seat CD

Und noch immer erliegen jugendliche Rock'n'Roll-Enthusiasten überall auf unserem Planeten der Magie des authentischen Sixties-Garage-Punk, und das ist auch gut so. Jüngstes Beispiel sind die aus Toronto, Kanada stammenden MIDWAYS, die mit "Pay More And Get A Good Seat" berechtigten Anspruch auf den hiesigen Garagen-Thron erheben, der seit fast zwei Jahrzehnten von den schon merklich in die Jahre gekommenen GRUESOMES besetzt wird.

Die Zeit für einen Machtwechsel ist da, die Krönung der MIDWAYS unausweichlich, denn wer seine musikalischen Ideale derart konsequent und unbeirrt umzusetzen vermag, hat sich den Platz an der Sonne redlich verdient.

Geradezu unverschämt offensichtlich bedienen sie sich einer Vielzahl der Einflüsse, die die Sixties für sie bereithalten, das geht von Rhythm'n'Blues, über Surf und Beat, bis hin zum klassischen Teen-Punk und eben das verleiht ihren Songs die gewünschte Intensität und Überzeugungskraft.

Unmengen von verschlissenen Fuzz-Pedalen und malträtierten Farfisa-Orgeln pflastern den Pfad, den sie sich entschlossen haben zu gehen und der sie geradewegs in meine Top 4 der Garagen-Scheiben des Jahres geführt hat, die sich neben "Pay More And Get A Good Seat" aus den aktuellen Alben der MAHARAJAS, PROJECTILES und LOSIN STREAKS zusammensetzt.

"Pebbles"-Jünger und "Back from the grave"-Fanatiker sollten sich diesen Namen unbedingt in ihr kleines rotes Buch schreiben. Und wem Bands wie die SWINGIN' NECKBREAKERS, die FLESHTONES oder die CHESTERFIELD KINGS feuchte Träume bescheren, der wird das MIDWAYS Album hüten wie einen Schatz und es des nächtens unter seinem Kopfkissen platzieren.

Poliert schon mal die Chelsea-Boots, vielleicht stehen wir ja vor dem Beginn einer neuen Mop-Top-Mania?! (32:30) (9)