BUTTERSIDE DOWN

Fishing In A Goldfish Bowl CD

Man muss wohl ein wenig der Eigenbrötler sein, dem das Brot natürlich mit der falschen Seite auf den verdreckten Teppichboden fällt, jemand der sich im angesagtesten Club der Stadt mehr als Beobachter, denn als Teilnehmer fühlt.

Jemand der wehmütig daran zurückdenkt, wie er die hart erarbeitete Telefonnummer des Mädchens vom Vorabend irgendwo mit dem Rest seinen Tascheninhalts geistesabwesend in einen Mülleimer oder ins Gebüsch geworfen hat.

Verarbeitet wird das Ganze natürlich in einem Song, melancholisch zuhause mit der Gitarre auf dem Sofa eingespielt. Nicht nur textlich wiegen sich BUTTERSIDE DOWN in wehmütigen Erinnerungen, laben ihren Mittelstandsweltschmerz an verpassten Chancen und Affären an Sommerabenden.

Auch musikalisch wirkt dieser LoFi-Pop mehr in der Zeit früher REM, PAVEMENT und ein wenig BADLY DRAWN BOY verankert. Ein paar eingestreute Jazz-Akkorde, etwas Folk und alles verpackt mit der "Ich bin ein Vollblut-Musiker"-Attitüde.

Die besten Songs sind dann aber die Coverversionen von den KINKS und Daniel Johnston, was natürlich zu denken gibt. Zumal die Münchner laut eigenem Bekunden aus sieben Jahren eigenem musikalischem Schaffen schöpfen konnten.

Sicherlich nicht schlecht, gerade wenn man einen nationalen Rahmen aufmachen möchte, aber im internationalen Vergleich dann doch abfallend. (37:06) (6)