UNDER BYEN

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Sollte man eine Band kreieren, die zwar die üblichen Pfade der Popmusik verlässt, dabei aber ziemlich nordisch, leicht mystisch und verträumt klingen soll, also quasi die Essenz von SIGUR ROS, Anja Garbarek und Stina Nordenstam aufsaugend, würden wohl die Dänen UNDER BYEN rauskommen.

Die dänisch singende Frontfrau Henriette Sennenvaldt klingt dann auch so verdammt nach Björk, dass eine Unterscheidung manchmal kaum möglich ist. Leider erreicht sie dabei aber nicht die Vielseitigkeit der Isländerin, auch wenn man sonst schon nahe an deren "Kammerpop" herankommt.

Eine vertonte Reise durch nordische Landschaften und aufziehendem Nebel, Experimentfreudigkeit und ein Hang zum Pathos. Streicher sind also nicht unwesentlicher Bestandteil der Musik UNDER BYENs, überschreiten aber nicht die Pathos-Schmerzgrenze.

Interessant natürlich auch hier vor allem die Verknüpfung "klassischer" Instrumente von Klavier, Cello bis Kontrabass mit Drumcomputer und am Laptop generierten Klangwelten. Gerade diese Balance hält die achtköpfige Band fantastisch, jeweils von der entrückten Stimme geleitet, die dem Rest der Gruppe manchmal allerdings etwas mehr Platz lassen könnte.

Fast unweigerlich kommt hier die Vorstellung eines exzentrischen, verschrobene Künstlerkollektives auf. Einen deutlichen Sympathieverlust gibt es aber dadurch, dass UNDER BYEN mit den Teutonenrrrrockerrrrn und Wagner-Pathos-Fans RAMMSTEIN zusammengearbeitet und einen Remix von deren letzter Single abgeliefert haben.

Die Dänen folgen den bereits beschrittenen Pfaden sicher und kompetent, aber neue Breschen schlagen sie nicht ins Gestrüpp. (45:17) (7)