MONEYBROTHER

To Die Alone CD/LP

MONEYBROTHERs Debüt "Blood Panic" war eines der besten Alben 2004. Gut ein Jahr nach der Deutschland-Veröffentlichung von "Blood Panic", erscheint das zweite Album von MONEYBROTHER-Kopf Anders Wendin und seinen sechs Mitstreitern.

Die Zeit, die zwischen "Blood Panic" und "To Die Alone" lag, haben die Herren sehr gut genutzt. Sie sind viel getourt und haben es geschafft ein zweites, hervorragendes Album zu machen. Das Debüt ist von einer eingängigen, hochmelodischen Mischung aus Soul, Pop etwas Funk und einigen Rockanleihen charakterisiert.

Im Gegensatz zu "Blood Panic" muss man sich "To Die Alone" zwar zwei bis drei Mal anhören, ehe es funkt. Dann lässt die Platte einen aber nicht mehr los. Die Streichersektion aus Celli und Geigen, die bei vielen Songs zum Einsatz kommt, die Bläsersektion, viele Klavier-Einsätze und der auf "To Die Alone" präsente Pop-Appeal machen Songs wie die erste Single "They're building walls around us" zu einem Vergnügen.

"To Die Alone" ist sehr viel poppiger als das Debüt, was der Platte nur gut tut. Das melancholische "It ain't gonna work", die musikalische Liebeserklärung "My lil' girl's straight from heaven" oder das schmachtende "I'm not ready for it, Jo", das an "It's been hurting all the way with you Joana" von "Blood Panic" anknüpft, sind tolle soulige Popsongs, die die perfekte Vorbereitung für den Frühling sind.

MONEYBROTHER haben ihr Gespür für große Liebeslieder und sehr gute Melodien gesteigert. Dabei haben sie es auch geschafft, ihre Songs ausgefeilt zu strukturieren und mithilfe vieler Gastmusiker eine geschickte Instrumentation umzusetzen.

Kurz gesagt, MONEYBROTHER haben zehn ganz große Songs geschrieben! Dabei ist es bemerkenswert, dass MONEYBROTHER trotz aufwendigen Einsatzes vieler Instrumente, sehr griffige Songs gemacht haben.

Die Songs sind in sich stimmig, gut strukturiert und sehr gut produziert. Man hat nicht das Gefühl, dass es einzelnen Songs an Details mangelt, oder dass die Songs zu ausgefeilt bzw. überstrukturiert sind.

So wahren MONEYBROTHER trotz des gewissen Tiefgangs ihrer Songs und trotz sehr vieler Gefühle, etwa Liebe oder Trauer, die auf "To Die Alone" ausgedrückt werden, ihre Eingängigkeit. Und sie war es auch, die "Blood Panic" zu einem tollen Album machte.

"To Die Alone" ist ein hervorragendes Wechselspiel aus fröhlichen, dunklen und schmachtend-melancholischen Popsongs und schon jetzt eines der Ausnahme-Alben 2005, ich bin begeistert! Die erste Single von "To Die Alone" ist der Album-Opener "They're building walls around us".

Der Song vereint den Pop-Appeal von ABBA mit dem Melodieverständnis von MONEYBROTHER und macht trotz einer gewissen Kitschigkeit großen Spaß. Ein toller Refrain trifft auf eine pfiffige Streichersektion und beschert somit einen tollen Ohrwurm.

Neben "They're building walls around us" findet sich mit "Bum f***ed (for sure)" ein Non-Album Track, auf dem MONEYBROTHER einmal mehr ihr Gespür für schöne Funk-Songs beweisen. Ein ruhiges Stück, mit Piano- und Geigen-Einsatz, das durch eine tolle Melodie besticht.

Der "Spanka Nkpg Remix" von "They're building walls around us", der als dritter Song auf der Single ist, ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber dennoch schön. (36:57/14:57) (10/9)