FLAT EARTH SOCIETY

Isms CD

Einmal mehr muss man Trüffelschwein Patton für seine feine Nase in Sachen "incredibly strange music" dankbar sein, denn ich gebe es zu, ohne das adelnde Siegel "Ipecac" hätte ich wohl kaum jemals diese belgische Band kennengelernt, die ein gewisser Peter Vermeersch schon 1999 gründete, nachdem er zuvor bereits mit X-LEGGED SALLY aka XLS weit abseits des Mainstreams gelegenes musikalisches Terrain erkundet hatte.

Patton hat nun 19 Songs, die auf den diversen Alben der letzten Jahre erschienen waren, für "Isms" zusammengestellt, um FES einem breiteren (US-)Publikum bekannt zu machen, und wohl auch einem Publikum, das sonst wenig mit avantgardistischem Bigband-Jazz am Hut hat.

Genau das aber gibt es hier zu hören, eine eigenwillige Mischung aus mal loungigen, mal infernalischen Klängen, die sich stilistisch bei Swing, Mambo, Blas- und Marschmusik, Pop, Rock, R&B, Latin und auch im Soundtrack-Bereich bedienen.

Eingespielt wurden sie von einer bis zu achtzehn Mitglieder umfassenden Band, und entsprechend druckvoll ist dann auch dieses Album: gegen die pure Wucht eines Orchesters kommt das, was ein klassisches Rock'n'Roll-Trio an Lärm erzeugen kann, in Sachen Dynamik einfach nicht an.

Ich nehme mal nicht an, dass Patton hierfür nur die "leichteren" Stücke der FLAT EARTH SOCIETY ausgesucht hat, und so bin ich umso mehr erstaunt, wie hörbar die durchweg instrumentalen Kompositionen ausgefallen sind.

Übrigens covern FES wohl auch gerne mal, von RESIDENTS bis zu Louis Armstrong, und hier findet sich eine Komposition" namens "(Little) King Ink", die wohl irgendwie auf einem Nick Cave-Song basiert.

Eine wirklich verblüffende Platte. (62:25) (9)