ME FIRST AND THE GIMME GIMMES

Are a drag CD

Daß sich hinter Me First & The Gimme Gimme's illustre Musikanten solch namhafter Bands wie NoFX, Swingin' Utters, Lag Wagon und No Use For A Name verstecken, pfeifen selbst in Hamburg-Wandsbek die Spatzen von den Dächern.

Aber wie schon Sepp Herberger seinerzeit sagte, verbirgt sich hinter Name-Dropping die Angst, bei neuem zu versagen und nicht die breite Akzeptanz vergangener Tage zu finden. Mir fällt jedoch auf, daß es nicht Sepp Herberger gewesen ist, der diese Theorie schon in den Siebziger Jahren vertrat, sondern kein geringerer als Max Merkel.

Oder war es doch ein ganz anderer Kauz? Wie dem auch sei, wir tun also mal ganz unvoreingenommen so, als wären Me First & The Gimme Gimme's uns gänzlich unbekannte Gesichter. Im Vergleich zu ihrem Debut-Album hat sich auf dem Nachfolgewerk "Are a drag" nicht viel verändert.

Sehr melodisch werden zwölf bekannte Gassenhauer wie "Over the Rainbow" (Valerie wirft gerade ein, daß Maruscha diesen Song bereits wesentlich besser intonierte), "Evita", "Summertime" oder "Body Electric" so "verpunkt".

Die Idee ist wahrlich nicht neu und erst recht nicht originell, aber selten so gut umgesetzt. Keiner der Songs ist ein Ausfall, jeder rockt munter los, wurde prima umgesetzt, und auch die Auswahl der Songs erscheint mir mehr als gelungen.

Auch wenn der Platte ein gewisser Milchschnitten-Geruch anhaftet, wird sie nicht nur auf Hardcorebubi-Parties gefallen finden. Dürfte live auch gut rüberkommen, aber bisher haben es die Jungs ja noch nicht geschafft, Deutschland zu bereisen.

Also erfreuen wir uns vorerst an "Are a drag" und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein.