HEAVY TRASH

s/t CD

Fans von Jon Spencer und Matt Verta-Ray dürften bei der Mitteilung, dass sich die beiden nach ihren Kollaborationen an den SPEEDBALL BABY-Alben nunmehr zu einem Duo mit dem Namen HEAVY TRASH zusammen gefunden haben, bereits Spekulationen hinsichtlich des Sounds dieser Band angestellt haben.

Diejenigen, die im wörtlichen Sinne "Heavy Trash" erwartet hatten, werden jedoch ebenso überrascht sein wie die "Afro/I'm addictive"-Romp-Stomp-Bootywhomp-Fraktion. Ganz können die Herren natürlich nicht vom R'n'R lassen, und so geben Songs wie "The loveless", "The hump", "Justine alright", "Yeah baby" und das textlich leider etwas verunglückte "Gatorade" ausreichend Gelegenheit zum Popowackeln.

Die Grundstimmung dieses Albums bilden aber relaxte Country-/Steel-Guitar-Klänge und bluesige Schluchzer wie "Under the waves". Besonders glücklich stimmt die Tatsache, dass einige Bands in jüngster Vergangenheit offensichtlich wieder dazu übergehen, Alben wie "Sticky Fingers", "Exile On Main Street" und "Beggars Banquet" aus ihrer Plattensammlung hervorzukramen.

"Fix these blues" beispielsweise beschränkt sich nicht auf ein anerkennendes Nicken in Richtung ROLLING STONES, es ist eher schon eine Frontal-Kopfnuss aus gleichen Teilen "Salt of the earth" und "Time is on my side".

HEAVY TRASH benötigen einige Durchläufe, um sich im Ohr festzusetzen. Anschließend fühlt man sich jedoch einmal mehr in der Vermutung bestätigt, dass es Jon Spencer noch immer gelungen ist, zeitlose Alben jenseits von Retro-Muff und Zeitgeist zu produzieren.

(39:32)