END OF THE CENTURY

The Story Of The RAMONES DVD

Finally ... DIE ultimative Doku über die RAMONES, ein zum Verständnis der Band und zum Erfassen ihrer Bedeutung für die US-Punkszene wie -Alltagskultur zentraler Film. Die Schlüsselszene ist für mich, als die Band im CBGB's auf der Bühne steht und mit einer unglaublich simplen, aber durchschlagkräftigen One Two Three-Nummer einfach alles wegbläst.

Unfassbar, wieviel Energie und Aggression in diesen kurzen, simplen Drei-Akkord-Songs lag, da kann man verstehen, warum so viele auch hier befragte Zeitzeugen erklären, dass die RAMONES, live und/oder auf Platte, einst Mitte der Siebziger ihr Leben verändert hätten.

Mögen viele danach vermeintlich härter, schneller und lauter gewesen sein, die RAMONES waren, sind und werden die Essenz, die Basis von all dem sein, Rock'n'Roll in höchster Konzentration, "reduced to the max".

Und das sagt jemand wie ich, der die Band nie live gesehen hat, warum auch immer. Schicksal. Und doch habe ich sie immer geliebt, und diese Doku, gedreht noch vor Dee Dees, Joeys und Johnnys Tod, ist gleichzeitig Heldenverehrung wie investigative Ursachenforschung.

Alle RAMONES-Mitglieder werden befragt, auch Freunde und Eltern, speziell Joeys Mutter ist eine dankbare Interviewpartnerin, aber auch Legs McNeil, Joe Strummer, Debbie Harry, Chris Stein, Rick Rubin und andere Wegbegleiter kommen zu Wort, helfen dabei den Mythos RAMONES zu ergründen: Was machte diese Band so besonders, was gab sie den Kids in den Suburbs, die genauso schlaksig und ausgestoßen waren wie Joey, der als Jugendlicher massive psychische Probleme hatte und erst mit der Band etwas Stabilität fand - und warum funktioniert Punk bis heute? Wie hielten es der liberale Joey und der stockkonservative Johnny in einer Band aus? Was lief damals im Studio mit Phil Spector? Warum konnte dieser Anachronimus über 20 Jahre bestehen, nach Meinung vieler Fans zwar erfolgreich, aber dabei doch nach Verkaufszahlen nie ein Hit-Bringer? Die Antworten gibt es zumindest teilweise hier, und nach 108 Minuten Interviews (deutsch untertitelt) und Konzertausschnitten ist man zwar nicht wirklich klüger, aber hat diese komische Glänzen in den Augen, weiß man mal wieder, warum einem diese Musik (fast) alles auf der Welt bedeutet.

Essentiell. (10)