SATELLITERS

Hashish LP/CD

Ich glaube, an eines muss man sich als Musiker als erstes gewöhnen: Es gibt keine Gerechtigkeit. Du hast mit deiner Band einen heute angesagten Sound schon vor zwölf Jahren gemacht? Du hast all die Klassiker sowohl im Schrank stehen wie auch selber drauf? Du hast schon acht Alben und zig Singles auf den coolsten Labels raus? Egal.

Das interessiert doch keinen. Zumindest nicht mehr als die üblichen Verdächtigen, die Typen, die die SONICS schon vor zwanzig Jahren entdeckten, die alles von den FUZZTONES besitzen, die sich noch an die MIRACLE WORKERS erinnern, die schöne, alte Instrumente noch zum Spottpreis und nicht zu Sammlertarifen kaufen konnten.

Tja, so ist das Leben. Die Jugend entdeckt MANDO DIAO und CAESARS und hält die - nicht ganz zu Unrecht - für heiße Scheiße, doch links, rechts und abseits der Hype-Maschinerie der bunten Blätter riskiert man keinen Blick.

Und so fürchte ich, wird auch dem neuen Album der famosen SATELLITERS das Schicksal des ewigen Geheimtipps nicht erspart bleiben. Daran wird wohl auch das feine Coverartwork von Frank Pop nichts ändern.

Dreizehn Songs lang gibt es hier wieder exzellenten, fuzzigen, garagigen Beat-Punk, in zehn Fällen aus der eigenen Feder, in dreien aus fremder: gecovert werden THE SMALL FACES, THE ASSOCIATION und WE THE PEOPLE.

So bekifft, wie es der Titel suggeriert, ist die Platte aber auf keinen Fall, auch wenn gewisse Substanzen hervorragend mit der gebotenen Musik harmonieren: Hippies, das sind die anderen, auch wenn der Rausschmeißer "1969 - The end of time" mit seinen 5:51 doch ein ganz schön psychedelisches Epos ist.

Schöne Platte, coole Band - wer das noch nicht selbst herausgefunden hat, sollte das spätestens jetzt tun. (38:52) (08/10)