JOHN SCHOOLEY

And His One Man Band CD

An One-Man-Bands herrscht gegenwärtig ja nun wahrlich kein Mangel. Dieses Überangebot muss Anhänger des musikalischen Minimalismus jedoch nicht grämen, können nicht wenige Vertreter der Topf- und Pfannenschepperer-Fraktion doch durchaus beachtliche Resultate aufweisen.

Zudem ist John Schooley der letzte, dem man in dieser Hinsicht einen Vorwurf machen könnte. Der Mann ist Überzeugungstäter. Auf der letzten HARD FEELINGS-Tour konnte er sich angesichts des Coups, der ihm an seiner heimischen Arbeitsstätte in Austin, Texas gelungen ist, vor Lachen kaum einkriegen.

In einem Plattenladen, der zu guten Teilen auch den Mainstream-Geschmack bedient, hatte er die Kundschaft dermaßen belatschert, dass die Verkaufscharts am Ende des Monats wie folgt aussahen: Platz 1: Britney Spears, Platz 2: Hasil Adkins! Käme der Mann aus Detroit und hätte einen Schnäuzer, wäre aus ihm womöglich ein begnadeter Gebrauchtwagenhändler geworden.

Zu unser aller Glück hat John Schooley es vorgezogen, musikalische Heimatkunde zu betreiben, das mittlerweile zu seinem Markenzeichen gewordene Slide-Gitarren-Spiel zu perfektionieren und uns nach zwei Singles auf Ball und Voodoo Rhythm Records nun mit seinem exzellenten Debüt zu beglücken.

Dass der Mann die Ahnenforschung ernst nimmt, ist spätestens seit den HARD FEELINGS bekannt. Um so bemerkenswerter ist es daher, dass John Schooley auf seinem Debüt nicht durch Obskuritäten zu beeindrucken versucht, sondern teilweise mit erstaunlich frischen Versionen hinlänglich bekannter Blues-Standards aufwartet.

"Cat squirrel" von Dr. Ross, "I'm a lover not a fighter" von Lazy Lester und "Killing floor" von Howlin' Wolf gehören zum kleinen Einmaleins eines jeden Blues-Gitarristen, was einem bei aller Technik jedoch wenig nützt, wenn man auf den Nachnamen Clapton hört.

John Schooley stellt das Talent grundsätzlich in den Dienst des Songs, was in einer homogenen, zwischen den Eckpunkten Memphis und Chicago angesiedelten Mischung aus Standards und Originalen resultiert, die legendären Plattenschmieden wie Fortune, Chess und auch Stax/Volt die Ehre erweisen soll.

So leid es mir tut, aber auch diese Voodoo-Rhythm-Veröffentlichung unterliegt einer strengen Erwerbspflicht. Beschwer dich beim Beat-Man! (32:24)