ISOLATION YEARS

Cover The Distance CD

Glaubt man der Legende, dann haben ISOLATION YEARS während der Aufnahmen zum Nachfolger von "It's Golden" ihrem Namen alle Ehre gemacht, in Ansätzen jedenfalls. So galt die Band wochenlang als verschollen.

Dabei hatte sie sich nur abseits des öffentlichen Lebens in einem verlassenen Schulgebäude eingeschlossen, bis sie mit zwölf fertigen Songs den Kontakt mit der Zivilisation wiederherstellte.

In Ruhe lässt sich scheinbar am besten arbeiten, denn das Ergebnis ist absolut großartig. Egal, wie begeistert die Besprechungen für die Vorgängeralben ausgefallen sind, für "Cover The Distance" sind ausschließlich Superlative angebracht.

Dabei ist musikalisch eigentlich alles beim Alten geblieben, es gibt weiterhin den bandtypisch liebevoll arrangierten und instrumentierten, leicht folkigen und bisweilen verstörten Indierock, mit Texten, die manchmal spirituell, häufiger obskur wirken, und bei denen einem mitunter das Schmunzeln im Gesicht gefriert.

Die Veränderungen sind eher subtil. Immer häufiger zum Beispiel ist die Melancholie bestenfalls noch in den Augenwinkeln des Sängers Jakob Nyström zu beobachten, scheinbar gehen die Schweden im Laufe der Jahre immer unbeschwerter zu Werke.

Und die Songs - ja, wenn ich sage, sie sind etwas glatter, dann klingt es zu negativ. Hier und da sind ein paar Kanten glatt geschliffen worden, das Ganze geht schon beim zweiten Hören ins Ohr.

ISOLATION YEARS sind also auf dem Wege, das zu perfektionieren, was sie schon seit Jahren so bravourös praktizieren. Und bevor ich jetzt mit den angedrohten Superlativen um mich schmeiße und ins Plakative abrutsche, starte ich die CD neu und lasse die Punkte für sich sprechen.

(43:55) (09/10)