DROWN MARY

Detached CD

Wie befürchtet, tritt der ganze Metalcore-Hype langsam, aber sicher auf der Stelle. Ständig kommen neue Bands, vorwiegend aus den USA, dazu und walzen soundtechnisch alles platt, meistens mit guter Produktion und teilweise fettem Sponsoring im Rücken.

Doch ist es in letzter Zeit selten der Fall, dass derartige Platten bei mir lange im Player bleiben, da nur wenige es schaffen, speziell in meinem Gehörgang neue Akzente zu setzten und das Interesse zu wecken, doch mal eine Show zu besuchen.

DROWN MARY aus Seattle sind leider genau so ein Fall. "Detached" ist fett produziert und ist soundtechnisch oft ein einziger Moshpart. Die Gitarren à la SLAYER sägen druckvoll, das Schlagzeug bollert doublebasslastig und Sänger Eric Osborn brüllt und kreischt leidenschaftlich die Apokalypse herbei.

Richtig schnell geht es meist nicht voran, sondern à la HATEBREED und BORN FROM PAIN wird richtig auf dicke Hose gemacht und in erster Linie das Wort "Mosh" in dicken Lettern mit der Sprühdose auf eine Wand in einem Hinterhof gemalt.

Das eigentliche Problem ist, dass angeführte Bands die Sache einfach besser umsetzen und zu dem Thema wohl alles schon gesagt wurde. Somit bietet dieses Debüt wenig Überraschungen in Sachen metallischem Hardcore und kommt, bei insgesamt fast 45 Minuten Spielzeit, eher langweilig rüber.

Mein einziger Hit ist wohl ausgerechnet das letzte Stück, "No reason why", wo DROWN MARY mal endlich einen Zahn zulegen, einen todesbleilastigen Circle-Pit antreiben und auch mal vermehrt auf Tempowechsel setzten.

Das ist dann aber zu spät und irgendwie zu wenig. (05/10)