SUICIDAL BIRDS

Z-List CD

Die holländische Band THE SUICIDAL BIRDS besteht, wenn sie live auftritt, aus zwei Frauen und ebenso vielen Männern, tatsächlich ist die Band aber ein Solo-"Projekt" von Sängerin/Gitarristin Jessie, die sich ihre Backing Band ausschließlich für Live-Zwecke unterhält.

Auf "Z-List" hat sie also alle ihre Songs alleine eingespielt hat, um sie der Musikwelt so in ihrer eigentlichen und ursprünglichen Form zu präsentieren. An und für sich ein löbliches Vorhaben, diese Platte jedoch ist, was ihre Wirkung selbst auf musikalisch aufgeschlossene HörerInnen betrifft, ein Fall für Amnesty International, also ein herber Verstoß gegen die Genfer Konvention.

Die zehn Songs sind geprägt von einer geradezu tödlichen Monotonie, einem Drum-Machine-Sound wie aus einem digitalen Albtraum, nervtötendem Gitarrengenudel der Marke "Guck mal, nur ein Finger und nur eine Saite!", trommelfellzerfetzendem atonalem Gekreische und rudimentärstem Slide-Guitar-Gejaule.

Fängt ein Song ausnahmsweise mal viel versprechend mit einem bluesig-groovigem Beat an (na ja, immer in Relation zu diesem, nun ja, ich nenne es mal Gesamtkunstwerk, öhö ...), schafft es die gute Jessie innerhalb kürzester Zeit, jegliche Hörbarkeit im Keim zu ersticken, und den Track so durch den Fleischwolf zu drehen, dass man sich umgehend einen Knebel für die Dame wünscht.

Und eine Zwangsjacke zur Verhinderung weiterem Übels. Keine Ahnung, welche Einflüsse in diesem Werk stecken, Jessie klingt aber danach, als sei sie durch die ebenfalls sehr anstrengende und nicht minder harte QUINTRON-Schule gegangen.

Wenn dem so ist, hatte sie sicherlich ein Spitzen-Abschlusszeugnis. Also: grundsätzlich habe ich einiges für rauen D.I.Y.-Kram übrig und bin nun wirklich kein musikalisch engstirniger, melodieverliebter Pop-Spießer, Masochist bin ich aber genauso wenig.

Und, liebe Jessie, ich weiß nicht, welche außerirdisch schädlichen Drogen du im Zuge der aufnahmen zu "z-list" geklinkt hast, aber ich weiss bzw. höre, dass sie dir definitiv nicht gut tun.

Und wenn dieses Album somit dein Innerstes widerspiegelt (Oha!), nimm doch bitte meinen berufsbedingt sozialpädagogischen Rat mit dem Ziel allgemeiner Sozialverträglichkeit an: Manche Dinge bleiben manchmal einfach besser unausgesprochen ...

Trotzdem: Hut ab (vor so viel Unverschämtheit)! (Für eine angemessene Wertung bin ich auf diesem Gebiet leider nicht kompetent genug.) (36:53)