EMANUEL

Soundtrack To A Headrush CD

Beim ersten Hören von "Soundtrack To A Headrush" von EMANUEL aus Louisville, Kentucky, mag man kaum glauben, dass es sich hierbei um das Longplay-Debüt dieses Quartetts handelt, denn EMANUEL vereinen schon auf diesem in klischeefreier Art und Weise alle Eigenschaften, die eine herausragende Band anno 2005 für sich nur verbuchen kann.

"Soundtrack To A Headrush" trifft genau ins Mark einer ganzen Generation, denn die Band um Sänger und Gitarrist Matt Breen legt zehn stilübergreifende Songs vor, die sich all die Brandmarks zu Eigen machen, die ein Release aus Übersee in diesen Tagen interessant werden lässt.

Man nehme die Intensität einer Band wie UNDEROATH, den Pop-Appeal von NORTHSTAR und die musikalische Power von THRICE, dann hätte man eine ungefähre Vorstellung vom Sound dieser noch recht jungen Band.

Genau diese ist der Beweis dafür, dass die Qualität der Indierock-Szene in Louisville eben nicht - wie oftmals angenommen - immer weiter stagniert. "Soundtrack To A Headrush" ist der perfekte Gegenentwurf, der authentischer nicht sein könnte.

Gegründet bereits vor sieben Jahren, fällt es nicht schwer zu erklären, warum diese Band schon so gut aufeinander eingespielt ist. Der Opener "The hey man!" kommt mit einer musikalischen Wucht und Intensität daher, wie sie in diesen Tagen kaum eine andere Band zu erzeugen imstande ist.

Der Gitarrensound ist ungemein satt, die Rhythmusfraktion treibt die Songs nur so voran und das Gesangsspektrum eines Matt Breen reicht von unbändigem Schreien bis hin zu fast schon lasziven, cleanen Gesangsparts.

Songs wie "Make tonight", "The new violence" und auch der Titeltrack "Soundtrack to a headrush" zeugen ungemeiner Authentizität wie auch Aufrichtigkeit. Diese junge Band hat bereits begriffen, dass weder Kleidungsstil noch peinliches, emoeskes Gehabe oder eine durchgestylte Frisur reichen, um eine herausragende Platte einzuzimmern.

So reicht das musikalische Spektrum von hart rockenden Songs bis hin zu sehr melancholischen, poppig gehaltenen Passagen. Ein Song wie "You cannot rape the willing" ist nicht nur unglaublich catchy, sondern auch offensiv und zeigt, dass hier eine Band in Hinsicht auf die Texte keineswegs ein Blatt vor den Mund zu nehmen gedenkt.

Seien es Drogen, Alkohol oder der absolute Tiefpunkt in einem Leben - EMANUEL haben den Soundtrack für all jene geschaffen, die mit allen erdenklichen Tücken des Alltags zu kämpfen haben.

"Soundtrack To A Headrush" von EMANUEL ist zweifelsohne das beste Vagrant-Release seit langer Zeit, das auch mal wieder das Potenzial hat, innerhalb der Szene ganz gewaltig Staub aufzuwirbeln.

Und das soll erst der Anfang sein. (33:59) (09/10)