END OF THE LINE

Paper Plane Crash CD

Bielefeld rockt seit vielen Jahren. END OF THE LINE veröffentlichen im siebten Jahr ihrer Bandgeschichte ihr fünftes Album "Paper Plane Crash". Das ist eine beachtliche Bilanz für eine Band ohne Plattenvertrag und -trieb.

Das funktioniert nur mit außerordentlichem Engagement. Eine professionell D.I.Y. arbeitende Rockgruppe. Die Liner überlassen nichts dem Zufall, sie haben an alles gedacht, sogar an die gedruckten Kaffeeflecken im liebevoll gestalteten Booklet.

Ihre poppigen Hardcoresongs bestehen hauptsächlich aus melancholischen Melodien und vielen Gitarren. Mal locker, mal Schocker. Ab und zu ein plötzliches Metalriff, auf das ganz sicher der catchy Refrain folgt.

Wie, das kennt ihr schon? Das mag sein, schließlich sind END OF THE LINE nicht die erste Emoband im Ring. Mit Herzblut und blutendem Herzen trägt Sänger Eike - in der zweiten Stimme angenehm begleitet von Gitarrist Simon - seine Verse vor.

Doch nicht alles kommt von innen: Die Schreiparts erscheinen mit freundlicher Genehmigung der Münsteraner BRAITLAG, deren Sänger sich in drei Songs austoben durfte. Das ist eine wirklich schöne Ergänzung.

Manchmal haben sie sogar einige Melodien und Ideen aus den Taschen anderer Szenegrößen gemopst. Tony Sly wäre stolz, wenn er über seine Patenschaft für das Stück "Pursuit of fatness" Bescheid wüsste.

Der heimliche Hit "Friday night" kommt dagegen ohne offensichtliche Referenzen aus. Dass "Paper Plane Crash" einige songwriterische Unentschlossenheiten enthält, schmälert den positiven Gesamteindruck dieses schlüssigen Albums nicht.

END OF THE LINE wollen groß werden. Ihre Musik ist es schon. (36:33) (08/10)