V.A.

The Legend Of The Undead CD

Bis ich erstmal geblickt habe, dass die zu besprechende Platte eine Art Sampler ist, hat es ehrlich gesagt etwas gedauert, und auch beim Schreiben dieser Zeilen bin ich mir noch nicht ganz sicher. Denn dass alle vier Protagonisten dieser CD, REVEREND ELVIS, THE WILDWOODBOY SHAKIN CASI, THE RUDE BOY JESSE JAMES und THE LEGENDARY UNDEAD SYNCOPATTORS, mal zusammen und dann solo die Songs zum Besten geben, das Cover aber den Eindruck einer Band entstehen lässt, verwirrt, lässt mich aber schlussendlich mit Blick auf die Website, die auf eine Art Vol.

2 des Labels schließen lässt, davon ausgehen, dass es einfach ein hauseigener Sampler ist. Sorry, wenn ich doch falsch liege! Verwirrung und Kopfschütteln ist wohl auch das, was oben genannte Herrschaften aus Chemnitz beim Hörer hinterlassen wollen, denn von mir mit Grauen erwarteter Psychobilly bleibt aus.

Nein, hier wird in erster Linie mit Akustikgitarre in Heimaufnahmequalität guten Country-, Rock'n'Roll- und Blues-Nummern gefrönt, wie sie auf einer beschaulichen Halloweenparty nicht besser funktionieren könnten.

Die Platte sollte in größerer Runde allerdings erst im Morgengrauen eingelegt werden, wenn wirklich nur noch der harte Kern anwesend ist. Viel Alkohol ist obligatorisch, er erleichtert den Zugang und könnte den anwesenden Menschenkreis zum spontanen Tischtanz bewegen.

Mehr Bewegung kann die Platte nicht, denn neben einer Gitarre bleibt oft nur eine Rassel das einzige Instrument. Rock'n'Roll für Puristen mit Hang zum Tischtanz also. So könnte die ersten Gehversuche von Reverend Beatman ausgesehen haben, doch was ihm vielleicht zu peinlich gewesen wäre aufzunehmen, bannen die Chemnitzer auf ihrem Label auf Tonträger und covern in schrägster, spaßiger Düsternis Songs von Hank Williams, Charlie Feathers, Bill Monroe, Glenn Danzig u.a.

Mein absoluter Favorit ist Reverend Elvis, der nicht nur großartig covert, sondern mit dem "People Hate Blues" eine musikalischen Granate für jede Gelegenheit liefert. Begeisterung - ich bin bereit! (08/10)