OBITUARY

Frozen In Time CD

"Back From The Dead" hieß zwar schon das nach einer dreijährigen Pause 1997 erschienene fünfte OBITUARY-Album, aber zu dieser Platte hier hätte der Titel weit besser gepasst. 1998 war nach der sinnigerweise "Dead" betitelten Liveplatte Schluss bei OBITUARY, die Bandmitglieder suchten sich andere Betätigungsfelder, die teils auch gar nichts mit Musik zu tun hatten.

Jetzt aber sind OBITUARY wirklich von den Toten auferstanden und haben mit "Frozen In Time" ein Comeback-Album eingespielt, dem man nicht anmerkt, dass sieben Jahre vergangen und unzählige Trends gekommen und gegangen sind.

"Hoffnungslos antiquiert" werden manche "Frozen In Time" nennen, ich halte es eher mit "liebevoll nostalgisch". Warum krampfhaft Experimente wagen, wenn das Vertraute immer noch das Überzeugendste ist? Auch 2005 sind OBITUARY mit ihrer ganz eigenen Herangehensweise mit das Beste - und irgendwie immer noch auch Originellste - was das Genre Death Metal je hervorgebracht hat.

Simplere Riffs, als die von den Herren Allen West und Trevor Peres gespielten, schreibt keiner - effektivere und brutalere aber auch nicht. Ein groovenderes Schlagzeug- und Bass-Spiel als das von Donald Tardy und Frank Atkins gibt's auch kein zweites Mal im Death Metal.

Und die Stimme von John Tardy ist eh einzigartig und unverwechselbar, dieses Würgen und Gurgeln kriegt sonst keiner hin. Aufgenommen haben OBITUARY die zehn Songs auf "Frozen In Time" natürlich direkt vor der Haustür im legendären Morrisound-Studio in Tampa, Florida, produziert hat wieder mal Scott Burns.

Was die kleine Zeitreise perfekt macht. Das einzige, was mir auf "Frozen In Time" fehlt, sind ein, zwei richtige herausstechende Hits, die OBITUARY in der Vergangenheit immer wieder mal hatten.

Aber schlimm ist das auch nicht, denn insgesamt ist "Frozen In Time", sind OBITUARY einfach das, was man erwartet und schätzt: herrlich echter und unverfälschter Death Metal. Schön, dass ihr wieder da seid, Jungs.

(08/10)