WOLF PARADE

Apologies To The Queen Mary CD

Von ein paar rühmlichen Ausnahmen abgesehen, beispielsweise den SHINS, weiß man, dass einem Sub Pop in der Regel nicht eben leicht verdauliche Kost bietet. WOLF PARADE sind ein weiterer solcher Fall, was sich wie so oft bereits in der Instrumentierung äußert, da der Vierer aus Montreal auf viel Elektronik setzt und ohne Bass auskommt.

Der Legende nach deshalb, weil den Musikern zu Beginn das Geld für teurere Instrumente als Keyboards fehlte. Und wie beschreibe ich nun den Sound? Vielleicht lasse ich das ausnahmsweise mal die Band selbst tun, denn wer sollte es besser wissen? Gitarrist und Sänger Dan Boeckner bezeichnete die Songs von WOLF PARADE einst als "folk music without any of the musical connotations of folk music", und ich hätte es mir wirklich nicht so einfach gemacht, wenn mir nicht beim Lesen dieser Worte selbst ein Licht aufgegangen wäre.

Selten zwar, dann aber eher abstrakt, schimmert so etwas wie Lagerfeuerromantik durch mitunter etwas verstörende Klänge und bizarre Arrangements, wobei der zwiespältige Eindruck durch den sehr extravertiert wirkenden Sänger noch verstärkt wird.

Das ist Musik schräg neben den Hörgewohnheiten. Ich denke, der erfahrene Sub Pop-Käufer wird in etwa wissen, worauf er sich einlässt, allen anderen gilt der Tipp, sich für dieses Album ganz viel Zeit zu nehmen.

Den Hörgenuss muss man sich wirklich erst erarbeiten. (47:52) (07/10)