BOB MOULD

Body Of Song CD

Über den früheren HÜSKER DÜ-Mann muss man wohl nicht viele Worte verlieren, und auch nach dem Ende seiner alten Band hat er immer interessante Platten gemacht, allen voran seine ersten beiden Soloplatten "Workbook" (1989) und "Black Sheets Of Rain" (1990).

Und mit SUGAR hatte er dann 1992 auch in kommerzieller Hinsicht mal richtig Erfolg. Danach schien Herr Mould von profaner Rockmusik immer mehr gelangweilt zu sein, und wandte sich verstärkt elektronischer Musik zu, was seine alten Fans wohl nicht so ganz nachvollziehen konnten, und im Fall seiner 2002er Platte "Modulate" auch ziemlich in die Hose ging.

Mit "Body Of Song" gibt es den alten Mould zurück, und das Problem dabei ist eher, dass die Platte wenig überraschend ist, das allerdings im positiven Sinne. Bis auf ein paar unterlegte Elektronik-Fetzen (die Weihnachtsglocken in "High fidelity" sind schon recht amüsant) und den nicht ganz geglückten Vocoder-Einsatz - das dürfen nur Neil Young und Cher, hehe - gibt es das bekannte, schöne Songwriting Moulds, zwischen SUGAR, HÜSKER DÜ und den poppigeren Momenten seiner anderen Soloplatten.

Das mag vielleicht nicht sonderlich innovativ sein, dafür ist "Body Of Song" aber eine der in sich geschlossensten Platten, die Mould in den letzten Jahren aufgenommen hat, ein souveränes Alterswerk, das man natürlich auch langweilig finden kann, aber das dennoch überwiegend angenehme Assoziationen an die früheren Glanzleistungen dieses Mannes weckt, schon alleine wegen seiner wunderbaren Stimme.

Mit dazu beigetragen haben übrigens FUGAZI-Drummer Brendan Canty oder sein alter SUGAR-Kollege David Barbe. Der etwas zu plakativ geratene Hit der Platte ist dann "Best thing", der in dieser Form auch von einem SUGAR-Album stammen könnte.

Letztendlich gibt es auf "Body Of Song" aber nichts, wofür sich Mould schämen musste, selbst sein Vocoder-Zeug fällt innerhalb der geschmackvoll und effektiv instrumentierten Stücke nicht weiter ins Gewicht, vor allem werden die Songs eher immer besser, als dass sie sich abnutzen - wenn man erst mal übertriebene Erwartungshaltungen über Bord geworfen hat.

(08/10)