GODS OF BLITZ

Stolen Horse CD

Huch, seit wann kommen denn auf Four Music, dem Label der FANTA4, anhörbare Gitarrenplatten raus? Bislang hatte ich die Releases gemieden wie der Teufel das Weihwasser, und ich würde es nicht gerade als erwähnenswerte Referenz ansehen, wäre ich mit meiner Band Labelmate von Max Herre oder Gentleman.

Nun ja ... Treibende Kraft und wohl bekanntestes Bandmitglied der GODS OF BLITZ, die unlängst schon MAXIMO PARK supporten durften, ist ein gewisser Olli Wong, und den kennt man wiederum von Bands wie OJO ROJO oder SHE-MALE TROUBLE, als jemand, der in Berlin auf allen Hochzeiten tanzt.

Unter anderem auch bei ELECTRIC WIZARD, die uns 2004 mit einem Poser-Rock-Album der aufdringlichsten Art belästigten - und bei dem unklar blieb, wo die Ironie aufhörte und es ernst wurde.

Tja, die Mitmusiker des Herrn Wong hießen da Jakob Kiersch (Drums) und Sebastian Gaebel (Bass und Gesang), und siehe da, auf jene beiden Herren stößt man hier auch wieder, nur dass der Schweinerock Vergangenheit ist und man jetzt auf coolen Dancepunk macht oder wie immer man jenen Tümpel nennen mag, in dem die dicksten Kröten Namen wie FRANZ FERDINAND oder MAXIMO PARK tragen.

Ich denke, Kredibilität geht anders als sein Fähnchen in den aktuellen Trend-Wind zu drehen. Und dabei dann noch zu versuchen, die Vergangenheit zu verschweigen, denn von der direkten Vorgängerband findet sich im Presseinfo kein Wort.

Was nun "Stolen Horse" an sich anbelangt, so ist es ein Album von größter Beliebigkeit, das an einem vorbeiplätschert und sowas wie einen griffigen Hit vermissen lässt. Mit schlauer Promotion und dem dicken Marketing, das eine Firma wie Four Music zu leisten in der Lage ist, könnte das freilich noch was werden, doch cool geht anders.

Nicht völlig ärgerlich, nur überflüssig. (03/10)