YARDS

s/t CD

Tiefverwurzelt in den Bereichen des Paisley Pop, immer auf der Gratwanderung zwischen hymnischen Beat-Pop-Melodien und dampfendem Sixtiesrock erfreut mich das Debütalbum von THE YARDS. Besonderen Gefallen finde ich an der Stimme von Chris Helme, der zuvor bei den SEAHORSES der gleichen Tätigkeit nachging.

Helme setzt seine Stimme gekonnt als zusätzliches Instrument ein, weiß bei welchen Songs er die ruhig melancholische Linie zu fahren hat, wie bei dem herrlichen "Fireflies" oder wann es richtig dreckig werden darf, wie bei "California", der mit seinen spät einsetzenden Stakkato-Gitarren jeglichen Surfmythos entzaubert.

Im Song "Superhuman" darf man wohl getrost an eine Hommage an Neil Young denken, ein Song, wie er auch auf dessen "On The Beach" Album hätte erschienen sein können. Auch bei "Up Til Down" blickt viel Neil Young durch, wenngleich es sich hier mehr im akustischen Gitarrenspiel widerspiegelt, als in der Art des Gesanges.

Sehr erstaunlich auch, dass sich in den Texten durchaus stark politische Statements finden, was im Psychedelic-Bereich nicht unbedingt immer der Fall ist. "The Devil Is Alive And Well And In D.C" steckt voller Anspielungen, lässt aber offen, ob es sich an Personen oder eine bestimmte Mentalität wendet.

Stilistisch geht der Song geradewegs die Pfade der Stooges entlang, was erneut zeigt, dass man das Album zwar einer musikalischen Ära zuordnen kann, jedoch legt es sich innerhalb des Großraumbereiches Sixties nicht fest.

Großer Spielraum mit überzeugendem Songwriting. Für Spätherbst ist eine Deutschlandtour geplant, die ich mir nicht entgehen lassen werde. (9) (41:55)