ILL NINO

One Nation Underground CD

Mit dem drittem Album entscheidet sich oft der weitere musikalische und karrieremäßige Werdegang einer Band. Im Falle ILL NINO muss man sich wohl keine großen Zukunftssorgen machen, denn mit "One Nation Underground" hat man ein echtes Ass im Ärmel.

Schon beim ersten Hördurchlauf trifft man auf altbekannte Trademarks der Band wie Tribal-Percussions und Flamencogitarren, und doch ist die gesamte Grundstimmung härter und kompakter, als auf den beiden Vorgängeralben.

Konsequenter und eindringlicher ist der Sound der Latino-Metaller geworden, eine Mischung, mit der man wohl offene Türen einrennen wird. Los geht es mit dem explosiven "This is war", das mit sehr druckvollem drumming, harten Gitarren und einem überraschenden Salsa-Ausflug überzeugt.

"My resurrection" ist nicht weiter aufregend, eher Standard, aber okay. "What you deserve" hat auf jeden Fall Singlepotenzial, melodisch und eingängig. Den härtesten und zugleich besten Song des Albums, "Turns to grey" bestreiten ILL NINO zusammen mit HATEBREED-Sänger Jamey Jasta.

Unerbittliche Härte und große Melodien prallen hier aufeinander. Ein echter Knaller! "All I ask for" ist der zweite potenzielle Kandidat für eine Singleauskopplung, ich bekam die Hookline des Songs mehrere Tage nicht aus meinem Kopf.

Exotisch gibt sich "Everything beautiful". Eindringlich und im mittleren Tempo gehalten, überzeugt hier vor allem der Gesang im Zusammenspiel mit der Gitarre. Quasi die Blaupause des Albums, bevor man mit "In this moment" wieder rockigere Töne anschlägt.

Mit "Violent saint" schließt sich der Kreis von "One Nation Underground". Ein wütender Stampfer, der noch mal alle Akzente des Albums zusammenfasst. Melodie, Härte und Percussions - auf jeden Fall ein würdiger Abschluss einer in sich sehr stimmigen, interessanten Platte.(43:58) (8)