EL*KE

Wilder Westen CD

EL*KE wollen keine lieben Mädchen sein. Mit diesen Dreitagebärten hätten sie auch gar keine Chance. In der aktuellen trendigen Musiklandschaft mögen sie dennoch eine Überraschung sein: Deutsche Texte und trotzdem Eier! Wow.

Vielleicht ist der Bandname, dem assoziativ eher weibliche Attribute zugeordnet werden dürften, schuld an der betont rauhen Schale von EL*KE. Sie sind eher die Band zum Pferde stehlen. Wir reiten also los, um die 13 Songs ihres ersten Albums zu entdecken.

Es heulen Gitarren, es riecht nach Schweiß. Ausgeschwitzt von echten Kerlen. Breitbeinig dastehende Derwische, die junge Frauen in Ekstase versetzen. Treibend und rotzig, hechelnd und schleppend ist ihr Spiel.

Wild gebärden sich elektrische Gitarren. Das hier ist perfekter Rock mit einem schweren Reibeisen in der Satteltasche. Der Gesang klingt wie die Stimme eines harten Kerls, der sich nach einer Saloonschlägerei eine Flasche Whiskey bestellt und sie ohne Gemütsregung leert.

Und dann ganz cool sagt: "Noch eine!". In manchen Momenten sind die Cowboys auch ganz doll süß-traurig. Sie meinen nicht alles ernst, sondern haben Spaß an der Selbstironie. EL*KE bringen uns viele Hits und ein bisschen was Persönliches.

Das Herz ist immer dabei, das Radio auch. Mindestens vier Songs könnten als Singleauskopplungen die Ringtone-Charts aufmischen. Sie sind nach Berlin gezogen. Dann kann ja nichts mehr schief gehen.

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