MARDI GRAS.BB

Introducing The Mighty Three CD

So leicht geht das. Ratzfatz hat man mal eben ein Orchester zum Trio zusammengestutzt. Da wo sonst bei MARDI GRAS.BB eine Horde Blechblasinstrumentalisten am Werke sind, ist nun nur noch Luft. Auf dem neuen Album der Mannheimer Brass-Kapelle hat Doc Wenz, exzentrischer Kopf des Ensembles, lediglich Bassmann und Schlagwerker zu Seite stehen.

Natürlich wirkt sich diese Reduktion nicht nur auf das Klangbild, sondern auch auf die Songs aus. Da, wo man sich sonst des New Orleans-Jazz-Sounds der frühen Tage bedient, sind auf "Introducing The Mighty Three" Delta-Blues und Rock'n'Roll eingeflossen.

Und das ganze funktioniert ausgezeichnet. Die kaputte, knarzige Stimme von Doc Wenz ist nach wie vor unverkennbar, auch zu den neuen musikalischen Wegen von MARDI GRAS.BB. Weit weg ist man von den Glanzzeiten eines Tom Waits auf diesem Album nun nicht mehr.

Hört euch mal "Liza Marie" und "Berlin girl" an, dann werdet ihr die Parallelen umgehend erkennen. Ob, und wenn ja, wann Doc Wenz sich wieder seine Bläser zurück in die Garage holt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Auf jeden Fall reiht sich "Introducing The Mighty Three" trotz der neuen Instrumentierung hervorragend ins bisherige Schaffenswerk von MARDI GRAS.BB ein. Denn vor Überraschungen war man von Beginn an bei der Band nie gefeit.

Und so geht es hoffentlich auch weiter. Mal schauen, was nach dem Blues kommt. Der Streifzug durch die Musikhistorie ist für Doc Wenz und seine Mannen hiermit sicher noch nicht beendet. (40:23) (8)