RUINS

Pallaschtom CD

Streng genommen ist diese Platte der RUINS, eines schon seit Mitte der 80er existenten japanischen "Jazzcore"-Duos, ein Rerelease, allerdings kann man nur rereleasen , was es schon mal gegeben hat, und "Pallaschtom" war bisher nur in Japan erschienen, ist also für den Rest der Welt neu.

Neu ist allerdings nicht, was die RUINS hier treiben, daran hatte sich auch bei ihrem 2002er Werk "Tzomborgha" auf Ipecac nichts geändert, und was sich in einer Schnittmenge aus John Zorn, NOMEANSNO, FANTOMAS und MR.

BUNGLE bewegt, wo man dann rätseln darf, wer wen in welcher Form vielleicht beeinflusst haben könnte. Was die RUINS hier und auch auf ihren anderen Platten tun, ist in etwa damit vergleichbar, als ob man eine bestimmte Strecke radschlagend und nicht im normalen Gang zurücklegen würde, musikalischer Extremsport also, der aber bei den Japanern nicht einem chaotischen Gefrickel verendet, sondern erstaunlich strukturiert daherkommt, und das hat dann wirklich wieder recht viel mit NOMEANSNO zu tun.

Eine Herausforderung für die Sinne ist auch diese Platte, denn 19 Stücke der RUINS entsprechen in ihrer Intensität sagen wir mal dreimal so vielen Stücken einer wesentlich konventionelleren Band.

Harter Stoff also, der aber bei den RUINS immer noch gewisse Rockstrukturen aufweist und vor allem eine spannende Dynamik, die sie zu Meistern dieses Genres macht. Die Version von Skin Graft enthält einige Bonus-Tracks, darunter drei amüsante Medleys, wo man dann erraten darf, welche Riffs der Rockgeschichte die Japaner da im Einzelnen verbraten haben.

(07/10)