DAN SARTAIN VS. THE SERPIENTES

s/t CD

Schon komisch, vor zehn Ausgaben tauchte bereits eine Besprechung dieser Platte in diesem Heft auf, und plötzlich kommt dann doch noch jemand auf die Idee, die Platte außerhalb Amerikas rauszubringen, wo sie zuerst 2003 auf Swami erschien, dem Label von John "Rocket From The Crypt" Reis, der Dan Sartain als ganz großes Talent erkannte, und Recht hat er.

Sartain, Anfang 20, produziert auf jeden Fall nicht den üblichen Garagesound, dafür besitzt er ein ausgezeichnetes Gespür für folkige und bluesige Songs mit markanten Melodien, die zwar nur in der heimischen Garage aufgenommen sein mögen, aber dafür Rock'n'Roll in seiner ursprünglichsten, emotionalsten und eben besten Form repräsentieren.

Der Mann hat den Blues, ganz bestimmt, aber warum er sich auf dem Cover dieser brillanten, wenn auch minimalistischen Platte unbedingt aufhängen will, ist mir nicht ganz klar, denn wer 14 Songs dieser Güte mal eben aus dem Ärmel schüttelt, hat dazu nun wirklich keinen Anlass.

Leider wird der Mann auch mit dieser Neuauflage seiner Platte keine Chance haben gegen die selektive Wahrnehmung der Masse der Plattenkäufer, die eben immer das nahe liegendste in Form der WHITE STRIPES kaufen.

Traurig, aber wahr, und insofern kann man das Cover natürlich auch als Wink in diese Richtung verstehen. (09/10)