BLACKMAIL

Aerial View CD

Da rege ich mich ständig darüber auf, dass SCUMBUCKT und KEN und viele andere Bands aus diesem Umfeld viel zu sehr nach BLACKMAIL klingen, da tun eben jene etwas ganz Überraschendes. Scheinbar versuchen sie nun, nicht mehr ganz so sehr wie sie selbst zu klingen.

So gesehen hatte ihr großer Einfluss dann doch etwas Gutes. Nun, es ist schwer zu beschreiben, was da passiert ist, auf ihrem fünften Album, das bemerkenswerterweise erstmals von City Slang veröffentlicht wird.

Vielleicht liegt es am Sound, dass dieser Eindruck entsteht. Der wirkt fluffiger, ist nicht mehr so knarzig wie auf den letzten Aufnahmen, als die Band noch versuchte, wie QOTSA zu klingen.

Vielleicht sind es die Songs selbst, die noch etwas mutiger Richtung Pop schielen als früher. Zugegeben, eine subtile Veränderung zwar, aber doch spürbar. Muss man darüber hinaus eigentlich noch erzählen, wer oder was BLACKMAIL sind? Geblieben sind die stilprägenden Elemente, Kurt Ebelhäusers Gitarrenspiel etwa, oder Aydo Abays Stimme.

Geblieben ist auch das Zusammenspiel von treibenden, intensiven Rocknummern und majestätischen Ausbrüchen. Geblieben ist vor allem die Erkenntnis, dass BLACKMAIL eben eine ganze Ecke besser sind als alle anderen um sie herum.

Sie haben ihren Stil weiterentwickelt, verbessern können sie ihn nur noch, indem sie mehr vom gewissen Etwas in die Songs packen. Das wird über die Jahre nicht einfacher, ist ihnen diesmal aber wirklich wieder gelungen.