SCARS OF TOMORROW

The Horror Of Realization CD

Auch das neue Album präsentiert sich optisch in einem grünstichigen Gelb, wie schon die europäische Version des von Thorp für Let It Burn Records lizensierten Zweitlings "Design Your Fate" von 2003. Der dritte Longplayer "Rope Tied To The Trigger" erschien letztes Jahr dann über Victory Records.

Neben den farblichen Übereinstimmungen gibt es die Band weiterhin in der selben Besetzung wie schon anno 2003, lediglich etwas atmosphärischer ist die Metalcore-Band aus Südkalifornien geworden, ohne dabei an Druck eingebüßt zu haben.

Obwohl "The Horror Of Realization" alles hat, was man von einem guten Metalcore-Release erwarten kann, ist es eben mal wieder so, dass stumpf nicht unbedingt Trumpf ist, sondern sich ziemlich schnell gepflegte Langweile einstellt.

Zwar versuchen SCARS OF TOMORROW das herkömmliche Schema vereinzelt mit diffusen Klanglandschaften aufzulockern, aber das Gros besteht aus Rhythmusgitarre, Geröchel und hohem Tempo. Die Tatsache, dass ATREYU-Sänger Alex Varkatzas aushilft, mag manchen begeistern, mir persönlich zeigt die Band zu wenig Wagemut, auch wenn sie an Stelle der frühen EIGHTEEN VISION treten sollten, da sie stilistisch nicht zu sehr verschieden sind, scheint der jährliche Veröffentlichungstakt im Hause SCARS OF TOMORROW nicht unbedingt zur Weiterentwicklung zu führen.

Interessant wird es lediglich, wenn die Band mal das Tempo reduziert und sich etwas experimenteller zeigt. Vielleicht könnte man dies noch ausbauen, um nicht in der Masse an Gruppen unterzugehen.

(36:29) (06/10)