NO RESPECT

Unadjusted 2CD

NO RESPECT aus Göttingen sind ja durch klare Statements aus der deutschen Polit-Punk-Szene kaum wegzudenken. Wie sooft wird in diesen Kreisen dann ja auch eine Band eher ob ihrer Attitüde, denn ihrer Musik groß.

Ist wohl so ein generelles Punk-Problem - wer erfolgreich ist, weil er sich den Arsch aufreißt und gute Musik macht, ist leider direkt als "Kommerz" verschrien und unten durch. Aber eigentlich hat das jetzt nix mit dieser Platte zutun, vielleicht außer, dass ich den Kultstatus der Band nicht so ganz nachvollziehen kann.

Na, Hauptsache auch im Booklet steht wieder gut lesbar "Kein Gott, kein Staat, kein Herr, kein Sklave". Zur Musik: auf "Undadjusted" (ist das eigentlich das vierte Album von NO RESPECT mittlerweile? Ein Waschzettel wär' schon gut gewesen ...) gibt es wieder mehr Punkrock, weniger Ska - glücklicherweise.

Zwar sind die Bläser eigentlich die Highlights, denn der Gesang ist relativ flach, selbst wenn er aggressiv sein möchte, und auch Gitarre und Schlagzeug rumpeln relativ simpel und lieblos vor sich hin, aber wenigstens schläft man nicht ein, auch wenn eigentlich jedes Lied so seine Längen hat - warum müssen die sich denn bitte teilweise fast fünf Minuten in die Länge ziehen? Als einziger Song vielleicht das Zeug für ein Mixtape hat auch nur "Do they owe us a living?".

Aber auch nur, weil dieser letzte Track der CD als einziger Arsch tritt. Nicht so der Knüller, diese Platte. Als "Bonus" gibt es dann noch eine Live-CD oben drauf, die mit Hits wie "Subculture", "Human scum" und anderen gespickt ist, und wenigstens zeigt, dass live ordentlich gerockt wird.

Ist zwar jetzt nicht so super Sound, aber dafür geht es hier ordentlich nach vorne. Der Beweis mal wieder, dass sich die meisten Ska-(Punk)-Bands Studioalben einfach klemmen sollten, es gibt nicht viel Überflüssigeres.

(49:09/49:24) (04/10)