IT DIES TODAY

The Caitiff Choir CD

"Lasst alle Hoffnung fahren, die ihr eintretet." So lautet das bekannteste Zitat aus Dantes Göttlicher Komödie, auf die sich IT DIES TODAY im Titel ihres ersten Longplayers beziehen. Ein Ratschlag, den es beim Hören von "The Caitiff Choir" tunlichst zu berücksichtigen gilt.

Vor allem sollte man nicht darauf hoffen, auch nur den kümmerlichsten Krümel Originalität zu finden. Nicht bei einer Band, deren Musik schon mit der Nennung zweier Namen (irgendwo zwischen ATREYU und AS I LAY DYING) erschöpfend beschrieben ist.

Nicht bei einer Musikrichtung, die es noch schneller als NuMetal geschafft hat, zu einem Schimpfwort zu mutieren. Metalcore ist inzwischen ein durch und durch homöopathisches Genre, bei dem Hardcore so lange in einer geschmacksneutralen Metal-Brühe verdünnt wurde, bis von dessen ursprünglicher Philosophie aber auch nicht einmal mehr ein einziges, winziges Atömchen nachzuweisen war.

Musikhistorisch unbeleckte 16-Jährige, die etwas anderes behaupten, ändern daran nichts, sondern sitzen lediglich einem Placebo-Effekt auf. Bands wie IT DIES TODAY sind klischeehafte Erfüllungsgehilfen des auf Masse getrimmten Geschmacks der Post-MTV-Generation.

Ganz egal, ob man nun die Musik, den Bandnamen, die Texte oder das Styling unter die Lupe nimmt. Sie sind das Bild, das Metalcore-Bands erblickten, würden sie alle gleichzeitig in einen Spiegel schauen.

Warum ausgerechnet eine solche Scheibe ein Jahr nach ihrem Release bei Trustkill noch einmal für den europäischen Markt wiederveröffentlicht wird, darf also durchaus erstaunen. Schlimmer als "The Caitiff Choir" ist nur, dass es in diesem Genre sogar noch weitaus schlechter geht.

(41:31) (03/10)