LOVE EQUALS DEATH

Nightmerica CD

Wie schreibt man am besten etwas über das neue Album eines Freundes? Im Vorfeld überlegt man sich, dass man auf jeden Fall etwas Gutes sagen muss, dann geht man alles durch, was einem an Insiderwissen zur Band einfällt, um eventuell aus einer Geschichte eine gute Einleitung zu schreiben.

Schließlich fragt man sich, ob die CD einem selber gefallen wird. Und dann legt man das Album in den Player und drückt die Wiedergabetaste. An dieser Stelle waren all meine Gedanken darüber verschwunden, was ich über das erste Album der neuen Band von Dominic Davi, dem ehemaligen Bassisten von TSUNAMI BOMB, schreiben soll, denn "Nightmerica" hat mir sofort gefallen.

So gut, dass ich mir alles noch einmal anhören musste, und danach noch ein drittes Mal. LOVE EQUALS DEATH schaffen es mit ihrem Debüt auf Fat Wreck Chords zu beeindrucken. Sie haben zusammen mit Produzent Bill Stevenson elf richtig gute Songs eingespielt, bzw.

zwölf für alle Liebhaber von Vinyl, die unterschiedlich sind, aber doch alle einen Hauch Düsternis gemeinsam haben. Band- und Plattenname sind eben Programm, wobei sich die politische Dimension des Albumtitels auf drei Lieder beschränkt.

Darüber hinaus sind die Texte von Sänger Chon Travis eher persönlicher Natur. Musikalisch bewegen sich L=D laut Fat Wreck-Promo und auch für mich nachvollziehbar irgendwo zwischen Billy Idol und AFI, es ist also düsterer, leicht poppig angehauchter Punkrock.

Vier Songs des Albums gab es schon mal auf den beiden EPs, die in den letzten zwei Jahren in Eigenregie aufgenommen und auf einem kleinen Laben rausgebracht worden waren. Aber Fat Mike fand diese Lieder so gut, dass er die Band gebeten hat, sie unbedingt neu aufzunehmen, und wenn ich die neuen und alten Versionen vergleiche, bin ich Mike dafür dankbar.

Man hört allen Songs die Energie an, die in der Band steckt, so dass zu hoffen bleibt, dass LOVE EQUALS DEATH es bald über den Ozean zu uns schaffen. Bis dahin kann ich "Nightmerica" nur wärmstens empfehlen.

30:34 (08/10)