OSTINATO

Chasing The Form CD

OSTINATO, ein Trio aus Washington DC, sind ein weiteres schönes Beispiel für ein wiedererwachtes Interesse an 70er-Progrock. "Chasing The Form" ist dabei eine konsequente Weiterführung ihrer zweiten Platte "Left Too Far Behind" von 2004, auf der der Gesang eher eine untergeordnete Rolle spielte und dafür instrumentale Gitarrenteppiche das Gesamtbild prägten.

OSTINATO klingen dabei in etwa wie TOOL in einer "sophisticated" Variante, weniger Rocksongs als klassisch arrangierte atmosphärische Kompositionen, ebenso melodisch und eingängig wie abstrakt und experimentell.

Auf Platten wie "Chasing The Form" scheint Improvisation Grundprinzip zu sein, ohne dass man als Hörer genau durchschauen könnte, wo die Band tatsächlich die straffen Zügel ihrer durchkomponierten Soundwände gelockert hat.

OSTINATO zelebrieren dabei Noise auf einem erstaunlichen ästhetischen Level und in einer vollendeten Verdichtung, was bei ihnen meistens hypnotisch wie ein Soundtrack daherkommt, bisweilen sogar recht meditativ.

Vergleiche mit unterschiedlichen Bands wie ISIS, MOGWAI, GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR, SONIC YOUTH oder MY BLOODY VALENTINE drängen sich förmlich auf, wobei OSTINATO dagegen fast wie eine Popband wirken und ihre Songs nie in ummotivierten Krach gipfeln lassen oder destruktiv wirken.

"Chasing The Form" ist an klanglicher Schönheit interessiert, dass man dabei etwas zwischen den Zeilen lesen muss, macht das Trio nur umso interessanter und ihre Platte facettenreicher. (09/10)