POPA CHUBBY

Stealing The Devil's Guitar CD

Dass dieser Mann Gitarre spielen kann, steht wohl außer Frage, und auch seine Aussage, dass Gitarren zum Spielen da sind und nicht in Sammlungen verstauben sollen, unterschreibe ich. Sehr schön in diesen Zusammenhang auch die Auflistung aller benutzten Gitarren auf diesem Album und wenn man sieht, wie er seine Gitarren behandelt, ist das ein richtig fies grinsender Volltreffer in den Unterleib zarter Sammlerseelen.

Von 1904? Lass mal hören ... Aber, wo wir schon mal beim Cover sind, diese Fülle von Menschen mit schlechten Tattoos ist absolut nicht fotogen und gehört einfach nicht so in Pose gesetzt und vervielfältigt.

Auch das Design ist, wenn man jetzt nicht zu sehr ausfallend werden will, noch beschissener als sonst. Ein fetter Digipak voller Verschwendung. Okay, genug genörgelt. Die Musik ist einsame Elite! Ein Moloch aus Blues, straightem Rock mit viel Roll, Streetcore-Rap (Jawoll!), Country-Spuren und auch noch fetterem Funk, der sofort zündet und den perfekt pulsierenen Großstadtgroove hat.

Der Mann weiß, wo er steht und warum er dabei so schwitzt. Alle Pappnasen da draußen, die angeblich hart rockende Retro-Punkbands abkulten, sollten sich lieber mal auf sowas authentisches einlassen.

Das ist der aktuell beste, purste und absolut unverschnittenste Stoff im Block. Damit die Clowns in ihrer warmen Etagenwohnung auch wirklich mitbekommen, wo es lang geht und was hier an Klartext gesprochen wird, überlassen wir dem Meister selber das Schlusswort: "Yeah, wichser in Germany, that's what they say!" Alles blau? (62:07) (09/10)