POSSESSED BY PAUL JAMES

s/t LP

Musikalische Teufelsaustreibung. Das ging mir als erstes durch den Kopf, als die ersten paar Songs hinter mir lagen. Und das liegt nicht nur daran, dass des Musikers Vater dereinst Prediger war ... POSSESSED BY PAUL JAMES ist eigentlich nur Konrad Wert, der irgendwo in Floridas Sümpfen geboren wurde und nun neben den anderen Jungens wie King Louie, BBQ etc.

als One-Man-Band durch die Lande streift. Vergleichbar mit den besagten Kollegen ist das Gehörte dann aber nicht wirklich. Hier geht's etwas traditioneller zur Sache, mehr Richtung alter Folk, Blues und Country mit Geige, Banjo und Gitarre.

Die dreckige Art, wie Herr Wert das aber umsetzt, bringt uns dann wieder zurück zum alten Kumpel mit dem Ziegenfuß. Wie besessen stampft er mit den Füßen, grummelt und bellt sich durch die Songs, will sich mit seinem Gitarrenspiel scheinbar selbst überholen, erzählt Geschichten von Himmel und Hölle und von Liebe und Tod.

Die Instrumente werden gewechselt, was aber bleibt, ist die Leidenschaft, mit der die Musik gespielt wird. Und wer meint, das hört sich albern an, sollte die Platte mal hören. Ich jedenfalls warte schon darauf, POSSESSED BY PAUL JAMES live zu erleben, denn das setzt der Sache dann wahrscheinlich die Krone auf.

(08/10)