RAISED FIST

Sound Of The Republic CD

Was habe ich mich auf diese Scheibe gefreut! Endlich dreht sich wieder die gereckte Faust in meinem CD-Player. Vier Jahre sind ins Land gezogen seit dem letzten Rundumschlag der Schweden. Vier Jahre, in denen ich mein "Dedication"-T-Shirt so oft getragen habe, dass ich befürchte, es wird sich nach der nächsten Wäsche komplett auflösen ...

Vier Jahre, in denen ich vielen Freuden diese Band ans Herz gelegt habe, und nun donnert diese Scheibe aus meinen Boxen. Ein großer Tag für mich und ich wünschte, der aktuelle Plattentitel würde Wirklichkeit werden - RAISED FIST überall.

Es wäre auf jeden Fall der passende Soundtrack, wenn es Mittwochs bei Aldi die neuen Sonderangebote gibt und sich Alle um die Ware kloppen. Nein, das würde dem Ausnahmefünfer um Sänger "Alle" Hagman wohl kaum gerecht werden.

Aber zur Sache: "Sound Of The Republic" erfüllt alle Erwartungen, die man an RAISED FIST nun mal stellt. Irres Tempo, diese unverwechselbare Stimme, wütende und vor allem kompromisslose, ehrliche Texte und eine wuchtige Produktion, ohne auch nur eine Sekunde lang prollig zu wirken.

Seit 1993 ist diese Band immer sich selbst und ihren Idealen treu geblieben. "We will continue to make all the songs exactly how we like them, no matter what" heißt es in "Back" und man glaubt es ihnen sofort.

Spätestens, wenn man die Jungs mal live gesehen hat, weiß man, was Kompromisslosigkeit und Action bedeuten. Und obwohl, oder gerade weil die Band keine großen Stiländerungen vorgenommen hat, weiß man den "Sound Of The Republic" so zu schätzen.

Der neue Drummer Daniel Bergstrand überzeugt auf ganzer Länge, und einzelne Songs besonders hervorzuheben macht an dieser Stelle nicht viel Sinn, das Album wirkt als Ganzes und ist von der ersten bis zur letzten Note unglaublich rund und stimmig.

Obwohl, ein Wort sein mir noch zum Titeltrack gegönnt, der gesungene Refrain überrascht dann doch, steht der Band aber (natürlich) auch gut zu Gesicht. Schließen möchte ich mit einem Zitat aus dem beiliegenden Infosheet, wo es heißt: "Das Album Metalcore zu nennen wäre ein Fehler.

Metalcore ist für Machos, die denken, sie müssen ein Defizit an innerer Stärke mit Muskeln ausgleichen. Sound Of The Republic ist völlig anders." So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber eine interessante These ist das auf jeden Fall...

Wir sehen uns. FIST! (09/10)