TELEMARK

Viva Suicide CD/LP

"Viva"-Plattentitel, da könnte man meinen, mich hätte jemand intensivst beobachtet, um sodann mein Motto zur Titulierung seiner neuen Platte heranzuziehen ... Aber Leid bei Seite, TELEMARK sind zurück, Hölle ja! Zuckende Glieder sind dabei einmal mehr garantiert, wenn der charmante Vierer aus Duisburg sich anschickt, seinen brutal tight dargereichten und very noisig krachenden "Zappel-Punk kickt Post-Hardcore" in die Ohren der geneigten Zuhörerschaft zu schütten.

Nach der mittlerweile viel zu lange zurückliegenden Veröffentlichung der grandiosen Debüt-Mini-LP, wird dem Lechzen nach mehr nun endlich lautstark gedankt ... Armin X-Mist verteilt die große schwarze Offenbarung an das hungernde Volk und wer nicht dem Doofen sein Kind ist, der weiß bereits gänzlich ohne Hörprobe, dass dieser Schwarzwaldbewohner eine der Galionsfiguren im Bereich der tanzbaren Gegenkultur Deutschlands darstellt, und somit für Qualität bürgt.

Live noch immer, oder auch jetzt erst recht, eine absolute Macht, die "Stillhalten" nicht einmal richtig auszusprechen vermag ... Die CD im schicken Digipak, die LP in fettem, schwarzen Vinyl mit ordentlichem Booklet dabei, so gehört sich das.

Bedankt. Beide Formate warten übrigens mit je einem anderen Artwork auf. DEAD KENNEDYS-Agilität, das Ganze in Moll und zusätzlich noch mit der dicken Schneeschippe eine Portion Noise reingehebelt? Jawollja, so will ich das tituliert wissen! Dann tut es auch der leidige Lee Hollis-Vergleich wieder, dem der gute Max sich stets ausgesetzt sieht ...

Der allerdings mehr auf die Motorik und den Charme, denn auf die Stimme zutrifft. Diesmal sind im Übrigen gleich fünf Lieder in deutscher Sprache geschrieben, was mich persönlich sehr freut und den besonderen Reiz und Abwechslungsreichtum dieser furiosen Band noch zusätzlich unterstreicht.

Und wenn das mit dem Folgealbum wieder so lange dauert, Freunde, dann heißt es: "Abfahrt-Spezialisten fisten!". Liebesgrüße aus Düsseldorf, auf bald.