SICK OF IT ALL

Death To Tyrants CD

20 Jahre SOIA, Album No. 9 und ein neues Label - das sind die harten Fakten hinter "Death To Tyrants". Drei Jahre sind seit "Life On The Ropes" ins Land gegangen, eigentlich eine ziemlich lange Release-Pause, aber zum einen sind SOIA unermüdlich unterwegs in Sachen "spreading the hardcore reality", zum anderen musste nach der Trennung von Fat Wreck ein neuer Label-Partner gefunden werden.

Abacus heißt der, zumindest in den USA, denn hierzulande gaben die Abacus-Vertreter, sowieso in Bürogemeinschaft mit Century Media lebend, die Platte an den großen Bruder weiter. Für "Death To Tyrants" holten sich die bislang überzeugten Allesselbermacher aus New York City erstmals einen Produzenten ins Studio und sind ob der Kooperation mit Dean Baltulonis (unter anderem GIVE UP THE GHOST, MOST PRECIOUS BLOOD) als Produzent und dem fürs Abmischen zuständigen Tue Madsen (THE HAUNTED, HEAVEN SHALL BURN) laut Drummer Armand Majidi erstmals mit dem Sound eines Albums so richtig rundum zufrieden.

Und das kann man nachvollziehen: Wo andere Bands nach einer solchen langen Zeit auch mal schwächeln oder mit etwas Glück die lahmen Jahre schon wieder hinter sich haben, sind SICK OF IT ALL so agil, so mitreißend, so brachial wie eh und je.

Und vor allem: Sie sind so wütend. Über ihre Regierung, über die Scheiße mit dem Irak, sie fighten Kämpfe aus mit dem inneren Dämon. 15 Songs "lang" geht das so, in zwei, zweieinhalb Minuten ist alles gesagt und getan, und das mit einem knochentrockenen, kompakten, brutalen Sound, der unvermittelt losbricht wie ein Jet-Triebwerk.

Und ist nach etwas über einer halben Stunde alles wieder vorbei, sitzt man ein wenig durcheinander da und fragt sich, was zur Hölle da gerade über einen hereingebrochen ist. SICK OF IT ALL sind immer noch musikgewordene Aggression, und wo modernere Vertreter der Hardcore-Zunft glauben, man könne sich durch immer fettere Produktion, immer fieseres Brüllen und noch metallischere Gitarren steigern, verweisen SOIA diesen Versuch ins Reich der Legende, denn an ihrem basalen NYHC-Ansatz kommt auch 2006 keiner vorbei.

(33:01) (08/10) Auf der Ox-CD zu hören.